Insgesamt gab es Ausschreibungen für sieben Bereiche, vier davon für die Region EMEA, drei für die Vereinigten Staaten. Durchgesetzt haben sich auch eine Reihe von Kanzleien, mit denen der Pharmakonzern schon länger arbeitet, darunter etwa Hengeler Mueller, Allen & Overy oder Jones Day. Auch Clifford Chance ist gleich auf mehreren Teil-Panels vertreten. Bislang war die Kanzlei primär als Beraterin der Healthcare-Sparte in Erscheinung getreten. Die Top-Kanzleien in Deutschland machten allerdings überwiegend gleich bei mehreren Teil-Panels das Rennen. Einzig Freshfields Bruckhaus Deringer ist nicht mit von der Partie. Als einzige eher mittelständisch orientierte Kanzlei ist Schlütter Bornheim Seitz vertreten. Die Kanzlei hat Bayer bereits beim Verkauf von Viverso beraten und dürfte wohl vor allem bei mittelgroßen Transaktionen zum Einsatz kommen.
Marktinformationen zufolge nahm die Aufstellung des Panels weit über ein Jahr Zeit in Anspruch. Maßgeblich betreut wurde der Prozess durch eine Juristin, die dem Procurement-Bereich zugeordnet war. Dieses stark einkaufsorientierte Vorgehen hatte für einige Diskussionen und große Aufmerksamkeit gesorgt, sowohl bei den Kanzleien als auch bei anderen Unternehmensanwälten. Nach wie vor ist es in Deutschland eher unüblich, Kanzleien auch nach Kriterien des Einkaufs zu mandatieren. Während einige General Counsels sich beeindruckt von den Konsequenz des Vorgehens zeigten, kritisierten andere es als zu statisch und zahlenorientiert. Dass bei den nun ausgewählten Kanzleien auch in Zukunft das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmen muss, zeigt der Dax-Konzern in einer offiziellen Erklärung: „Bayer strebt eine enge Zusammenarbeit mit den Panel-Kanzleien im Sinne einer qualitativ hochwertigen, effektiven und effizienten Rechtsberatung an.“
In Gänze ist die Zahl der nun für die kommenden drei Jahre ausgewählten Kanzleien überschaubar. Lässt man die US-Patentspezialisten – Bayer setzt hier auf eine Mischung aus Boutiquen und breiter aufgestellten Kanzleien – unberücksichtigt, teilen sich gerade einmal elf Kanzleien für die kommenden drei Jahre den Kuchen. Garantien gibt es nicht. Bayer kündigte an, die Zusammensetzung der Panels regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern, sollten sich die Anforderungen auf Seiten des Konzerns ändern. Das Unternehmen verfügt traditionell zudem gerade bei M&A über ein eingespieltes Inhouse-Team, das Transaktionen auch durchaus alleine zu stemmen in der Lage ist.
Die Panels im Einzelnen:
Gleiss Lutz
Hengeler Mueller
Cleary Gottlieb Steen & Hamilton
Jones Day
Clifford Chance
Hengeler Mueller
Linklaters
Schlütter Bornheim Seitz
Clifford Chance
Cohen Grigsby
Fulbright & Jaworski
Sullivan & Cromwell
Hengeler Mueller
Linklaters
Clifford Chance
Linklaters
Milbank Tweed Hadley & McCloy
Ropes & Gray
Williams & Connolly