Nach knapp fünf Jahren verlässt Dr. Hubertus Bartelheimer (50) die Kanzlei Buchalik Brömmekamp, wo er zuletzt einer von vier Geschäftsführern war. Bartelheimer wechselt Anfang März zur Insolvenzgroßkanzlei Pluta in Berlin, die damit die Expansion der vergangenen Jahre weiter fortsetzt.
Für Bartelheimer, der seit über zehn Jahren im Verband Neue Insolvenzverwaltervereinigung Deutschlands (NIVD) als Vorstand aktiv und bundesweit gut vernetzt ist, sagte zu seinem Wechsel: „Es ist eine spannende Herausforderung, in einer so großen Einheit wie Pluta zu arbeiten. Ein offensichtlicher Vorteil für meine Beratungstätigkeit sind die vielen regionalen Standorte, auf die man in Sanierungsmandaten zurückgreifen kann.“
2015 hatten sich Bartelheimer und sein damaliger Kanzleipartner Dr. Christoph Junker aus der aktiven Insolvenzverwaltung zurückgezogen und bei den Gerichten abgemeldet, die sie zuvor als Verwalter bestellt hatten. Bartelheimer ging zu Buchalik Brömmekamp, für die er Büros in Berlin und Dresden eröffente, und konzentriert sich seitdem auf die Restrukturierungs- und Sanierungsberatung. Unter anderem betreute er als Berater die Eigenverwaltung der Bagel Bakery. Dort gab es auch einen Berührungspunkt zu seiner zukünftigen Kanzlei: Dr. Stephan Thiemann von Pluta überwachte dieses Verfahren als Sachwalter. Seit Oktober 2019 berät Bartelheimer in der Eigenverwaltung der Kunststoffspritzerei Hoppe, die zum Automotive-Konzern Schlemmer gehört.
Verwaltung mit Ex-Kübler-Partner ausgebaut
Zusammen mit Bartelheimer wechseln auch die Anwälte Daniel Eckart (45) und Mike Zerbst (47), die unter anderem auf Fragen der Insolvenzanfechtung spezialisert sind. Durch die Zugänge wächst Pluta in Berlin zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate. Bereits zum Jahreswechsel schloss sich der oft als Verwalter bestellte, ehemalige Kübler-Mitgesellschafter Sebastian Laboga an. Er beschert Pluta nicht nur eine bessere Präsenz in Nordrhein-Westfalen, speziell im Ruhrgebiet, wo er an mehreren Standorten als Verwalter aktiv ist. Mit Laboga kamen bereits einige Anwälte, die ihren Schwerpunkt in der Sanierungsberatung haben und somit inhaltlich zu Bartelheimers Beratungsprofil passen.
Pluta ist eine der wenigen überregionalen Insolvenzkanzleien, die auf Wachstum setzen. Auch in Frankfurt konnte die Kanzlei den Zugang von zwei Anwälten melden. Sie wechselten aus dem dortigen Büro von Brinkmann & Partner. Philipp Meyer (46) verstärkt den Verwalterzweig, Philip Konen (36) die Sanierungsberatung. Pluta, als GmbH organisiert, setzte 2018 in Deutschland rund 44 Millionen Euro um. Zuletzt schied Dr. Martin Prager als Gesellschafter aus, der mit dem Großverfahren des Handyherstellers BenQ seit 2006 deutschlandweit bekannt wurde. Trotzdem bleibt es für Pluta bei 16 Miteigentümern, da Laboga mit seinem Wechsel als Gesellschafter aufgenommen wird.
Buchalik Brömmekamp kündigte an, den Abgang Bartelheimers für eine teilweise Neuaufstellung zu nutzen. „Wir werden den Weggang nun strategisch für eine Umstrukturierung unserer Ost-Standorte nutzen“, sagte Namenspartner Robert Buchalik. Rechtsanwälte werden die Standorte Berlin und Dresden gemeinsam mit Betriebswirten aus der angeschlossenen Unternehmensberatung vertreten. Der Fokus, der lange Zeit auf der Begleitung von Eigenverwaltungsverfahren lag, soll stärker in Richtung außerinsolvenzliche Restrukturierung wandern.