Schultze & Braun war lange Zeit die dominierende Kanzlei am Bremer Insolvenzgericht. Dieses gilt im Markt weiterhin als sogenannter Closed Shop, an dem nur eine begrenzte Zahl von Verwaltern regelmäßig für Unternehmensinsolvenzen bestellt wird. Mit dem allmählichen Rückzug der erfahrenen Schultze & Braun-Partner Edgar Grönda und Detlef Stürmann verteilten sich die Bestellungen der Insolvenzrichter in Bremen und Bremerhaven zuletzt aber gleichmäßiger im Markt. Die überregionalen Großkanzleien Görg und Schultze & Braun sowie regionale Boutiquen wie Willmer Köster oder B+O Böhme Oelbermann kamen im Jahr 2019 auf ungefähr gleich hohe Verfahrenszahlen.
Nicht nur in der Insolvenzverwaltung, die von Ralph Bünning repräsentiert wird, bleibt Bremen ein wichtiger Standort für Schultze & Braun. Unter der Führung von Dr. Ludwig Weber ist der Beratungszweig in aufsehenerregenden Fällen tätig, zuletzt etwa in einem Verfahren wegen eines Sanierungsgutachtens von KPMG über die P+S-Werften.
Tim Beyer und Görg arbeiten aktuell bereits gemeinsam in verschiedenen Insolvenzverfahren. Beyer und der Bremer Görg-Statthalter Dr. Gerrit Hölzle teilen sich etwa als Verwalter die Gesellschaften der MCE-Schiffsfonds-Gruppe. Eine komplementäre Ergänzung bietet Beyer auch mit seiner Erfahrung bei Schiffsinsolvenzen, in diesem Marktsegment hat sich das Bremer Görg-Büro bislang zurückgehalten. Hölzle ist dagegen in vielen großen Eigenverwaltungsfällen als Berater mit operativer Verantwortung aufgetreten. Zusammen mit dem Hamburger Görg-Partner Dr. Thorsten Bieg und einem großen Team der Kanzlei ist er seit April 2019 für den insolventen Windradhersteller Senvion als Geschäftsführer im Einsatz.