Der UBT sank von 826.000 Euro auf nun 810.000 Euro. Das kleine Umsatzplus verteilte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf mehr Schultern als im Vorjahr. Mit 253 Full Time Equivalents (FTE) im Vergleich zu 245 im Vorjahr waren 3,5 Prozent mehr Anwälte im Einsatz. Die gesunkene Produktivität ist ärgerlich für den neuen Managing-Partner Dr. Stefan Sax, der im Oktober 2022 das Ruder von Dr. Peter Dieners übernahm. Immerhin hatte sich Clifford Chance im Vorjahr noch über ein stattliches UBT-Plus von 11 Prozent und ein Umsatzplus von 7,4 Prozent freuen können.
Mit für den Umsatz verantwortlich waren einige hochvolumige Deals, die für Aufmerksamkeit sorgten. Beispielsweise beriet ein grenz- und fachübergreifendes Team um Dr. Jörg Rhiel und Dr. Anselm Raddatz Cinven beim Kauf des Bayer-Geschäftsbereichs Environmental Science für 2,4 Milliarden Euro. Ungewöhnlich war sicher auch das Mandat der Europäischen Investitionsbank zur ersten digitalen Euro-Anleihe auf einer privaten Blockchain. Dafür arbeitete ein multidisziplinäres Team aus Kapitalmarkt-, Regulierungs- und Tech-Experten aus Luxemburg, Frankfurt und Paris zusammen. Und auch beim größten Börsengang in Europa nach Marktkapitalisierung war Clifford Chance kein Zaungast. Die Kanzlei flankierte ein internationales Bankenkonsortium beim Börsengang der Porsche AG mit einem Volumen von rund 9,4 Milliarden Euro.
Die Ergebnisse von Clifford Chance Deutschland bewegen sich im Rahmen der weltweiten Zahlen. Insgesamt gesehen ist die Kanzlei auf dem aufsteigenden Ast. Sie konnte das achte Mal in Folge ein Umsatzwachstum verkünden und das erste Mal die zwei Milliarden-Pfund-Hürde knacken. Das ist ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.