Düsseldorf

Clifford-Partner Thomas Weimann gründet Schiedsboutique

Autor/en
  • JUVE

Wie nun bekannt wurde, hat der bekannte Prozess- und Schiedsanwalt Thomas Weimann Clifford Chance im April verlassen und sich selbstständig gemacht. Der 51-Jährige war über 15 Jahre lange Partner bei Clifford in Düsseldorf.

Teilen Sie unseren Beitrag

In seiner neuen Einheit hat sich Weimann als unabhängiger Schiedsrichter aufgestellt. Damit folgt er einem Trend, denn in Deutschland und im europäischen Ausland haben in der jüngeren Vergangenheit diverse Partner Großkanzleien wegen Interessenkonflikten bei der Annahme von Schiedsrichtermandaten verlassen. Ein besonders prominentes Beispiel hierzulande ist der langjährige Kölner Freshfields Bruckhaus Deringer-Partner Dr. Christian Borris, der 2014 mit zwei Mitarbeitern als Borris Hennecke Kneisel an den Start ging. In Österreich verließen im gleichen Jahr mit dem Schönherr-Partner Gerold Zeiler und Wolf Theiss-Partner Dr. Christoph Liebscher zwei renommierte Schiedsexperten ihre Einheiten.

Weimann begann seine berufliche Laufbahn 1994 bei der Vorgängereinheit Pünder Volhard Weber & Axster und wurde 1999, vor der Fusion mit Clifford Chance, zum Partner ernannt. Als Prozessanwalt begleitete er Mandanten aus den Branchen Chemie, Anlagenbau sowie Automotive und beriet auch zu Fragen der Produkthaftung. Daneben spezialisierte er sich früh auf Schiedsverfahren, wo er neben dem langjährigen deutschen Praxisleiter Dr. Fabian von Schlabrendorff eine wichtige Rolle einnahm. Zu seinen bekanntesten Mandaten zählen etwa die Begleitung des Automobilzulieferers Flex-N-Gate in einem DIS-Schiedsverfahren und dem anschließenden Aufhebungsverfahren, das schließlich vor dem Bundesgerichtshof landete.

Daneben zeichnet sich Weimann als Parteivertreter und Schiedsrichter bei technischen Sachverhalten und Streitigkeiten im Anlagenbau aus. Bundesweit bekannt ist er außerdem für die Förderung für das europäisch-chinesische Schiedsgerichtszentrum CEAC in Hamburg, hier wirkt er er seit 2008 im Vorstand des Trägervereins.

Zwei Partnerweggänge in der Prozesspraxis zum Mai

Dass Weimann Clifford nun zum Ende des englischen Geschäftsjahres verlassen hat, sorgt für Verwunderung im Anwaltsmarkt. Er galt als einer der besonders starken Düsseldorfer Partner. Zudem zeichnet sich der gesamte Fachbereich Litigation & Dispute Resolution, den Dr. Burkhard Schneider aus Frankfurt leitet, in der jüngeren Vergangenheit durch Top-Mandate und eine entsprechende Profitabilität aus. Doch Clifford in Deutschland durchläuft derzeit eine Phase der Umstrukturierung der Partnerschaft, die vor allem eine Stärkung der Kernbereiche Corporate sowie M&A vorsieht – in der Folge haben bereits mehrere, teils langjährige Partner vor allem das Frankfurter Büro verlassen. Dort wechselte der auf Patentverletzungsverfahren spezialisierte Thorsten Vormann ebenfalls zum Mai zur US-Kanzlei K&L Gates.

Nach dem jüngsten Weggang hat Clifford in Düsseldorf mit der IP-Expertin Dr. Claudia Milbradt und dem Prozessrechtler Dr. Michael Kremer zwei Partner in ihrer Litgation-Praxis. Vor wenigen Wochen verlagerten zudem zwei Counsel aus den Bereichen Commercial Litigation und Wirtschaftsstrafrecht ihren Schwerpunkt von Frankfurt nach Düsseldorf, so dass am Rhein künftig 16 Berufsträger mit Prozessen und Schiedsverfahren befasst sind.

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und einen Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte unseren Bedingungen für Nachdrucke und Lizenzierung.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin.
www.pressemonitor.de

Lesen sie mehr zum Thema