Ihr Fokus liegt vor allem auf Börsengängen und Kapitalerhöhungen, daneben begleiten sie aber auch Anleiheemissionen wie etwa das margenstarke Geschäft mit Hochzinsanleihen (High Yield Bonds). Der Wechsel geht voraussichtlich noch im Februar über die Bühne. Dass ihnen weitere Anwälte aus ihrem vierköpfigen Team folgen, gilt unter Marktbeobachtern als wahrscheinlich.
Hutter gehörte ab 1986 zu dem Team, das die deutsche Praxis von Shearman mit aufbaute. Lange Jahre stand er an der Spitze des Frankfurter Büros, seit 2008 leitete er sogar die europäische Kapitalmarktpraxis der US-Kanzlei. Kaulamo hat ihre Berufslaufbahn bei Shearman vor mehr als zehn Jahren begonnen, 2009 wurde sie zur Partnerin ernannt.
Mit dem Einstieg des Duos gewinnt Skadden auf einen Schlag eine etablierte Kapitalmarktpraxis, denn es gilt als nahezu sicher im Markt, dass Hutter und Kaulamo ihr maßgebliches Geschäft in die neue Kanzlei transportieren können.
Zu den Mandanten der beiden Neupartner gehören insbesondere zahlreiche bedeutende Banken, etwa die Investmentbanken J.P. Morgan (mehr…) und Morgan Stanley. Neben der Stärke als Bankenberater vertrauen ihnen aber auch bekannte deutsche Unternehmen wie der Grafitspezialist SGL Carbon (mehr…). Daneben kommt ein nicht unerheblicher Anteil des Geschäfts auch aus Österreich und der Schweiz, vor allem der Österreicher Hutter gilt hier als sehr gut vernetzt. Von Vorteil dürfte diesbezüglich sein, dass Skadden anders als Shearman auch ein Büro in Wien hat.
Schub im Kapitalmarktrecht
Bislang war Skadden im klassischen Kapitalmarktrecht hierzulande nicht nennenswert vertreten. Nun soll mehr noch als bislang auch die Arbeit für Emittenten auf der Agenda stehen, dabei sollen insbesondere auch Private-Equity-Investoren in den Fokus rücken. Diese waren in den vergangenen Jahren an einem wesentlichen Teil der großen IPOs als treibende Kraft beteiligt. Synergien drängen sich hier auf, denn Skaddens Private-Equity-Team zählt zu bedeutenden Größen im hiesigen Markt. Auch international ist die Kanzlei in diesem Segment gut aufgestellt.
Andererseits hat Shearman in Deutschland eine sehr viel stärkere Mandantenbasis bei Industrieunternehmen und damit einen besseren Zugang zu klassischen Emittenten als Skadden. Dennoch trifft der Weggang von Hutter und Kaulamo die Kanzlei spürbar in einem ihrer Kerngebiete. Denn sie verliert mit Hutter nicht nur das Aushängeschild ihrer Kapitalmarktarbeit mit einer Vielzahl hervorragender Kontakte, sondern mit Kaulamo auch eine der vielversprechendsten Experten der jüngeren Generation hierzulande.
„Wir bedauern die Entscheidung von Katja Kaulamo und Stephan Hutter. Das Kapitalmarktrecht bleibt jedoch weiterhin eines unserer Kerngebiete“, sagte der Düsseldorfer Dr. Harald Selzner. „Mit Marc Plepelits, Hans Diekmann und Marco Sustmann verfügen wir in dem Segment über sehr erfahrene Kollegen. Darüber hinaus wollen wir uns auch personell weiter verstärken.“ (René Bender)