Frankfurt

Prozessfinanzierer Nivalion eröffnet Büro mit Jones Day-Counsel

Der Schweizer Prozessfinanzierer Nivalion baut seine Präsenz im deutschen Markt aus. Zum April eröffnet das Unternehmen ein Büro in Frankfurt. Standortleiter wird Jakob Hübert, der von Jones Day kommt, wo er als European Counsel auf Schiedsverfahren spezialisiert war.

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Hübert_Jakob
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Für Nivalion ist es bereits das zweite neue Büro in diesem Jahr. Im Februar hatte der Finanzierer auch in Wien eröffnet. Mit dem Hauptsitz im schweizerischen Zug und dem Büro in München ist Nivalion damit nun an vier Standorten vertreten. Insgesamt sind 16 Berufsträger für das Unternehmen tätig, davon zwölf primär juristisch und vier mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund. 

Private-Equity-Firmen investieren in Streit

Gründer und Managing-Partner von Nivalion sind Thomas Kohlmeier, Ex-Vorstand des deutschen Prozessfinanzierers Legial, und Marcel Wegmüller, der als Inhouse-Jurist bei der Credit Suisse Karriere gemacht hatte, bevor er 2012 zu dem Schweizer Prozessfinanzierer Jura Plus wechselte. Nivalion ist ähnlich aufgebaut wie eine Private-Equity-Firma. Das heißt, einzelne Klagen oder Portfolios sind über Fondsgesellschaften finanziert, nicht über die Dachgesellschaft. Das Geld kommt überwiegend von Private-Equity-Investoren. 

Der Fokus des Frankfurter Büros soll auf der Finanzierung komplexer Gerichts- und Schiedsverfahren sowie großvolumiger Prozessportfolios liegen. Hübert, der den Standort leiten wird, war vier Jahre bei Jones Day und zuvor bis 2016 dreieinhalb Jahre Associate im inzwischen geschlossenen Frankfurter Büro von Orrick Herrington & Sutcliffe. Hübert ist der zweite deutsche Jurist mit Top-Kanzlei-Vergangenheit, den Nivalion für den Ausbau des Deutschlandgeschäfts gewinnt: Vor einem Jahr stieß der frühere Clifford Chance-Counsel Dr. Stefan Kirsten als Head of Germany & Nordics zum Team des 2017 gegründeten Prozessfinanzierers.

Umkämpfter neuer Markt

Bei Jones Day hat Hübert an einer großen Bandbreite von Streitfällen gearbeitet, etwa an der Seite von Dr. Johannes Willheim in Schiedsverfahren für Gazprom, mit Kartellrechtler Dr. Jürgen Beninca in Kartellschadensersatzprozessen oder mit dem Transaktionsspezialisten Ansgar Rempp in Post-M&A-Streitigkeiten. Bei Nivalion wird Hübert vor allem die Erfolgsaussichten von Rechtsstreitigkeiten prüfen und bewerten. 

Der Markt für Prozessfinanzierungen entwickelt sich seit einigen Jahren stürmisch. Der deutsche Finanzierer Foris hat kürzlich neben seinem Bonner Hauptsitz München als weiteren Standort hinzugewonnen. Der britische Finanzierer Vannin hatte vor zwei Jahren in Bonn ebenfalls ein Büro eröffnet, und zwar mit dem früheren Foris-Chef Theo Paeffgen. Der allerdings wechselte Anfang dieses Jahres zum Londoner Finanzierer Harbour. Auch der börsennotierte Branchenprimus Burford, der im vergangenen Jahr Ziel einer Short-Seller-Attacke des Hedgefonds Muddy Waters war, hat bereits deutsche Anwälte in London und soll mit einem Büro in Deutschland liebäugeln.

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