Der Berichtstermin des Insolvenzverwalters Dr. Bruno Kübler folgt damit erst ein Jahr nach dem Insolvenzantrag. Als Kandidaten für die Gläubigervertretung angetreten sind zurzeit die Anlegerschutzanwälte Christian Gloeckner (G&P Gloeckner Fuhrmann Nentwich), Klaus Nieding (Nieding + Barth), Klaus Rotter (Rotter) und Dr. Heinz Steinhübel (Dr. Steinhübel). Der Versuch, auf einer Versammlung Mitte Mai eine Gesamtvertretung der Gläubiger der unterschiedlichen Orderschuldverschreibungen zu installieren, war fehlgeschlagen.
In Presseberichten war von organisatorischen Mängeln und Kungeleivorwürfen die Rede. So wurde Kübler unterstellt, er habe vorab mit dem Gläubigerausschussmitglied Gloeckner Absprachen getroffen. Kübler weist dies zurück. In der Tat ist zu erwarten, dass die Insolvenzmasse durch die Wahl nur eines gemeinsamen Vertreters weniger belastet wird, als wenn es mehrere sind. Kübler sieht in der gemeinsamen Beauftragung einen Kostenvorteil für die einzelnen Gläubiger. Auch ein weiteres Gerücht im Rahmen des Insolvenzverfahrens weist Kübler zurück: Die am Dresdner Amtsgericht zuständige Rechtspflegerin sei mit seinem Kanzleipartner Dr. Franz-Ludwig Danko weder verwandt noch verschwägert.
Kübler ist Gründer und Namensgeber der bundesweit tätigen Insolvenzkanzlei Kübler. Er hatte bereits im April die FuBus-Insolvenz als „in seiner Komplexität und wirtschaftlichen Bedeutung das vielleicht schwierigste Verfahren in meiner bisher 35-jährigen Verwalterpraxis“ bezeichnet. Die Gesamtforderungen der ca. 40.000 Gläubiger belaufen sich auf rund eine Milliarde Euro. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden hatten im November 2013 den Stein ins Rollen gebracht.
Neben Kübler selbst sind weitere Verwalter für die verschiedenen Konzerngesellschaften bestellt. Dies sind aus der eigenen Kanzlei Dr. Franz-Ludwig Danko, aus der Sozietät Tiefenbacher Frank-Rüdiger Scheffler und Dr. Nils Freudenberg. Von Derra Meyer & Partner wurde Gunter Tarkotta bestellt, und Bettina Schmudde von White & Case betreut die Infinus AG Ihr Kompetenz Partner. Das im März 2014 als letztes begonnene Verfahren der anderen Infinus AG (sogenanntes Haftungsdach) landete wiederum auf Küblers Schreibtisch.