Hamburg

Addleshaw eröffnet in Deutschland mit Team von Bryan Cave

Autor/en
  • Aled Griffiths

Die britische Kanzlei Addleshaw Goddard eröffnet im Juni ihr erstes Büro in Deutschland. Sie startet mit fünf Partnern in Hamburg, die allesamt von Bryan Cave Leighton Paisner kommen. Anfang 2018 hatte die US-Kanzlei Bryan Cave den Zusammenschluss mit der Londoner Einheit Berwin Leighton Paisner angekündigt. Die offizielle Fusion in Deutschland erfolgte erst ein Jahr später.

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Michael Leue
Michael Leue

Mit dem Wechsel von Dr. Michael Leue (53) and Eckart Budelmann (49) verliert Bryan Cave zwei der Gründungspartner der US-Kanzei in Deutschland. 2007 waren die beiden M&A-Spezialisten von Buse Heberer Fromm gewechselt. Leue wurde zudem Managing-Partner der deutschen Praxis. Mit ihnen kommen drei weitere Anwälte, die bei Addleshaw Partner werden: Dr. Martin Lüderitz (43, Arbeitsrecht) sowie Dr. Maximilian Karacz (37) und Dr. Hubertus Schröder (42, beide Corporate/M&A). Insgesamt gehören zum Startteam 10 Anwälte in Hamburg. Letztes Jahr beriet das Team zum Beispiel die Weiderer-Gruppe beim Verkauf von Aartos Personalservice an das Zeitarbeitsunternehmen Time Partner.

Für Addleshaw arbeiten über 1.200 Anwälte weltweit, die überwiegende Mehrheit davon in Großbritannien. Zusätzlich zum Büro in London gilt die Kanzlei als eine der führenden Kanzleien in Nordengland mit Standorten in Leeds und Manchester. Sie fusionierte 2017 mit der schottischen Kanzlei HBJ und gewann dadurch drei weitere Büros dazu. Insgesamt setzt die Kanzlei 242 Millionen Pfund (282 Millionen Euro) um. Damit zählt sie zu den 20 größten britischen Kanzleien.

Eckart Budelmann
Eckart Budelmann

Die internationale Expansion der Kanzlei war bis jetzt fokussiert auf Asien und Nahost. 2012 eröffnete sie in Singapur. Dubai, Oman, Katar und dann Hongkong folgten kurz danach. Das deutsche Büro ist der erste kontinentaleuropäische Standort von Addleshaw. „Deutschland ist einer der größten Importeure und Exporteure der Welt, und die Eröffnung eines Büros ist ein entscheidender erster Schritt in unseren Plänen für Kontinentaleuropa. Das Büro kann zu gegebener Zeit auch andere europäische Jurisdiktionen einbeziehen, da viele Unternehmen eine voll integrierte Dienstleistung bevorzugen“, sagte John Joyce, Managing-Partner von Addleshaw.

Fusion mit Verlusten

Seit der Fusion haben Bryan Cave und Berwin Leighton Paisner einige Partner verloren, vorwiegend von Bryan Cave. M&A- und Private-Equity-Partner Tobias Fenck wechselte im Herbst 2018 zu Görg, Dr. Kirsten Girnth zog es Anfang 2019 zu Rittershaus in Frankfurt. Im April 2018 hatte die fusionierte Einheit jedoch Bankaufsichtsrechtler Dr. Bernd Geier von Dentons gewonnen.

Damit machen die Anwälte der britischen Hälfte von Bryan Cave Leighton Paisner nun den wesentlichen Teil der deutschen Praxis aus. Berwin Leighton Paisner hatte 2011 in Deutschland mit den bekannten Linklaters-Partnern Hanns-William Mülsch und Roland Fabian eröffnet und ist seitdem – wie in London – besonders stark im Immobilienrecht. Weitere Anwälte von Ashurst und Linklaters kamen dazu, außerdem wechselte 2015 das Berliner Immobilienteam um Dr. Norbert Impelmann von Orrick Herrington & Sutcliffe.

Bryan Cave Leighton Paisner bedauert den Weggang der beiden Partner, verweist aber darauf, dass man seit der Fusion sowohl bezüglich Produktivität als auch im Umsatz gewachsen sei. International seien 17 Partner hinzugekommen. In Hamburg verbleiben soweit bekannt ab Juni noch fünf Anwälte, darunter auf Partnerebene die Bank- und Finanzrechtlerin Sandra Pfister. Sie teilt ihre Arbeit zwischen Frankfurt und Hamburg auf. Die Kanzlei will an dem Standort festhalten und so schnell wie möglich mit dem Wiederaufaufbau beginnen, sagte der deutsche Managing Partner Roland Fabian. Die Kanzlei habe dabei vor allem Arbeitsrecht, Corporate und Finanzierung im Blick.

 

 

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