Bisher habe man sich zunächst mit den Insolvenzrichtern im fränkischen Raum getroffen, die allesamt an dem neuen Modell großes Interesse gezeigt hätten, sagte die Anwältin. Ab Mitte März wolle man auch an die Gerichte in den anderen Regionen, in denen die Verwalter tätig sind, herantreten. Dies sind neben Nordbayern vor allem Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg. Hier werden Barbara Fritzer – in Dresden und Chemnitz – und Horst Helberg – in Erfurt, Chemnitz und in einigen Städten Südwestdeutschlands – bestellt. Jeska-Zimmermann, die bislang beim Amtsgericht Gera bestellt wird, hatte dagegen in den vergangenen zweieinhalb Jahren keine Verwaltungen mehr übernommen, sondern sich der Sanierungsberatung gewidmet.
Organisatorisch soll die aus zehn Berufsträgern bestehende neue Einheit N.E.T.Z. jeweils zunächst von einem Insolvenzverwalter beauftragt werden und dann im Innenverhältnis die benötigten Dienstleistungen in den beiden Kanzleien abrufen. „Dadurch entstehen die entscheidenden Synergieeffekte“, ist Jeska-Zimmermann überzeugt.
Die beteiligten Akteure kennen sich schon seit längerem. Sie treffen sich regelmäßig im Arbeitskreis „Insolvenz und Sanierung“ im Deutschen Anwaltverein (DAV) und dem DAV angeschlossenen „Insolvenzforum“. Zusammen gearbeitet hatte man überdies bereits im Jahr 2002 bei der Großpleite des Baukonzern Philipp Holzmann: Beide Kanzleien wurden vom Frankfurter Insolvenzverwalter Ottmar Hermann (Hermann Rechtsanwälte) als sogenannte Regionalverwalter eingesetzt. (Jörn Poppelbaum)