Zühlke war seit 2008 Partnerin bei Latham und bringt aus dieser Zeit sehr viel Erfahrung bei der Begleitung von internationalen Fusionskontrollmandaten mit. Insofern passt die Rückkehr in eine internationale Einheit zu ihrem Geschäft. Unter anderem hat Zühlke eine enge Beziehung zu dem Private-Equity-Investor Carlyle aufgebaut, den sie schon oft bei Zukäufen begleitete. Auch nach ihrem Wechsel in die Selbstständigkeit beriet sie außerdem den südafrikanischen Möbelkonzern Steinhoff, einen langjährigen Mandanten, beim Kauf einer Tochter des Küchenherstellers Alno.
Willkie hatte nach dem Weggang von Rolf Hünermann zu Reed Smith eine Lücke in ihrem kartellrechtlichen Angebot, die Zühlke nun füllen kann. Denn Willkies Corporate-Praxis zeichnet sich durch einige sehr etablierte Beziehungen zu Private-Equity-Finanzinvestoren wie 3i, EQT oder Ardian (vormals Axa Private Equity) aus. Bei einem Zukauf für Ardian in Österreich arbeiteten das Frankfurter Willkie-Team und Zühlke auch bereits zusammen.
„Wir haben auf mehreren komplexen Transaktionen zusammengearbeitet, und waren von der Qualität ihrer Arbeit, ihrer Responsiveness und ihrer Fokussierung auf Lösungsorientierung extrem beeindruckt, “ sagt der Frankfurter Corporate-Partner Mario Schmidt.
Während Hünermann sich neben der kartellrechtlichen Beratung einen hervorragenden Ruf für seine Compliance-Arbeit aufgebaut hatte, will Willkie künftig die Beratung rund um Kartellschadensersatz stärker erschließen. Bisher hat die Kanzlei über den renommierten französischen Partner Jacques-Philippe Gunther kartellrechtliche Kapazitäten in Paris und in ihrem kleinen Brüsseler Büro. In Frankfurt hatte die Kanzlei erst vor Kurzem eine Akquisitionsfinanzierungsspezialistin von Weil Gotshal & Manges geholt.
Die Münchner Kartellrechtlerin Gaby Eickstädt berät künftig wieder als Einzelanwältin unter dem Namen GE-Law. „Ich bedauere den Weggang von Frau Zühlke sehr und wünsche ihr alles Gute für diesen Schritt“, sagte sie. Eickstädt hatte Latham schon Ende 2012 verlassen und sich unter GE Law selbstständig gemacht. Sie selbst sei überzeugt, dass ihren eigenen Mandanten mit einer Kartellrechtsboutique am besten gedient sei, so Eickstädt.