So holte der Münchner Gleiss Lutz-Counsel Dr. Luidger Röckrath JUVE-Informationen zufolge Thilo Pfordte und Dr. Jens Bosbach dazu, beide Partner bei Brehm & v. Moers in München. Dr. Markus Meier, Frankfurter Partner von Hengeler Mueller, setzt auf den bekannten Frankfurter Strafrechtler Dr. Wolf Schiller, Namensgeber der Sozietät Schiller & Kollegen. Bereits gestern war bekanntgeworden, dass der ebenfalls beschuldigte Hengeler-Partner Dr. Peter Heckel zu seiner Verteidigung den angesehenen Wiesbadener Strafrechtler Dr. Alfred Dierlamm aus der gleichnamigen Sozietät hinzugezogen hat.
Die drei Anwälte von Hengeler und Gleiss hatten die Deutsche Bank in deren intensiv geführter Dauerfehde mit dem inzwischen verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch eng begleitet – mehrere Jahre sogar unter einem Dach, bis Röckrath 2008 von Hengeler zu Gleiss wechselte. Sie hatten stets argumentiert, dass die Schadensersatzforderungen Leo Kirchs, der die Deutsche Bank für den Zusammenbruch seines Medienkonzerns verantwortlich machte, unberechtigt seien.
Nicht bekannt ist dagegen bislang, wen die beiden beschuldigten Deutsche Bank-Juristen, der langjährige Prozesschef Dr. Peter Lindt sowie ein weiterer Inhouse-Anwalt zu ihrer Verteidigung hinzugezogen haben. Ebenso unbekannt ist, wer dem früheren deutschen General Counsel der Bank, Arne Wittig, zur Seite steht. Wittig ist inzwischen als General Counsel in Diensten von ThyssenKrupp.
Jüngsten Presseberichten zufolge bereitet die Staatsanwaltschaft zumindest gegen Jürgen Fitschen eine Anklage vor, weil er die unwahren Aussagen anderer Spitzenkräfte nicht verhindert oder korrigiert habe. Ein Angebot der Ermittler, das Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße einzustellen, lehnte er ab. Dem ‚Handelsblatt‘ zufolge hatte ein Gutachten von Linklaters sowie dem Ex-Präsidenten des OLG Stuttgart, Eberhard Stilz, ergeben, dass er nicht verpflichtet war, mögliche Falschaussagen seiner Ex-Kollegen zu korrigieren. Linklaters äußerte sich dazu auf Nachfrage nicht.
Für seine strafrechtliche Verteidigung hat Fitschen bereits seit Längerem Hanns Feigen eingeschaltet, Namenspartner bei Feigen Graf. Die Kanzlei ist zudem für einen weiteren Beschuldigten der Deutschen Bank tätig, den Rechtsvorstand Stephan Leithner. Das Mandat hat Feigens Kölner Partnerkollege Walther Graf übernommen. (René Bender)