Die neuen Freshfields-Mitarbeiter sind die Rfrnz-Gründer Dr. Adriaan Schakel und Moritz Biersack sowie Backend-Developer Fillipe Galiza und Machine Learning Engineer Ramesh Kumar. Mit ihnen gewinnt Freshfields eine ganze Riege von Machine-Learning-Experten. Zu Legal-Tech- und Digitalisierungs-Themen arbeitet Freshfields bereits seit einiger Zeit in interdisziplinären Teams, die vor allem über das Berliner Innovationszentrum der Kanzlei, das ‚Lab‘, gesteuert werden. Die Neuzugänge, die alle keine Juristen sind, sollen neben Berlin auch bei Freshfields in München sitzen und verstärken den Sektor Global Technology & Innovation.
Der 2017 in München gegründete Legal-Tech-Pionier Rfrnz ist vor allem für seine Software zur Vertragsanalyse für Kanzleien und Unternehmen bekannt, die auch Künstliche Intelligenz für die automatisierte Vertragsprüfung einsetzt. Dass Rfrnz jetzt seinen Betrieb einstellt, liegt nach Unternehmensangaben daran, dass es an Folgeinvestitionen gemangelt hat. Zudem sei ein strategischer Übernahmevertrag in letzter Minute überraschend geplatzt. Erst Mitte 2019 sammelte Rfrnz von Investoren einen siebenstelligen Betrag ein. Dazu gehörten unter anderem der High-Tech Gründerfonds und die Inititative for Industrial Innovators.
Mit dem Aus von Rfrnz geht die Konsolidierung im Legal-Tech-Markt weiter. Zum Januar hat der US-Legal-Tech- und KI-Pionier Ross seinen Betrieb komplett eingestellt. Die KI-Software Ross wurde schon 2014 auf Grundlage der KI von Watson von IBM entwickelt. Laut Unternehmen war der Grund für das Aus eine Klage von Thomson Reuters und Westlaw. Auch hierzulande ordnet sich der Rechtsdienstleistungsmarkt neu: 2020 hatte Axiom den überwiegenden Teil seiner deutschen Verwaltungsmitarbeiter entlassen und betreut das deutsche Geschäft nun von der Schweiz und Großbritannien aus. Lawyers on Demand kündigte an, seine beiden hiesigen Büros zu schließen. Der Projektjuristenanbieter Xenion ist Teil der Pinsent Masons-Tochter Vario geworden.