Der neue Vertrag hat formal eine Laufzeit von mindestens einem Jahr, ist aber langfristig angelegt. Mit dem Projekt hat die Deutsche Bank vor drei Jahren die gesamte Verwaltung einer Vielzahl von Prozessen aus dem eigenen Haus und aus Tochtergesellschaften auf Noerr übertragen (mehr…). Damit wurde auch ein entsprechender Datenaustausch zwischen der Deutschen Bank und der Kanzlei etabliert. Das Outsourcing umfasst laufend bis zu 1.000 Fälle und wird nun in einem vergleichbaren Umfang fortgesetzt. Abgerechnet wird in der Regel nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz.
In dem Auftrag geht es um Verfahren im Kapitalanlagerecht, etwa fehlgeschlagene Investitionen mit Wertpapieren, Derivaten, Anleihen oder anderen Finanzprodukten. Aktuell klagen besonders viele Anleger wegen fehlgeschlagener Investments in geschlossene Fonds. Der Auftrag umfasst auch Verfahren rund um Kreditgeschäfte wie Fälle von Scheckkartenmissbrauch und Fehlbuchungen bei Überweisungen oder Internettransaktionen.
Wie schon bisher sind Prozesse mit einem potenziellen Streitwert bis zu einer Million Euro von der Rahmenvereinbarung erfasst. Wird diese Schwelle überschritten, gilt Noerr als bevorzugter Partner. Die Deutsche Bank kann in solchen Fällen aber auch andere Kanzleien beauftragen. So setzte das Institut in der Klage von Madeleine Schickedanz auf Hengeler Mueller (mehr…).
Durchdringung im Bankkonzern gelungen
Allerdings gelang es Noerr punktuell auch jenseits der Eine-Million-Euro-Grenze Verfahren zu akquirieren. Sie vertritt die Deutsche Bank-Tochter Sal. Oppenheim in einigen der öffentlichkeitswirksamen Verfahren um die Oppenheim-Esch-Fonds. Der Düsseldorfer Noerr-Partner Dr. Stefan Blum vertritt die Bank etwa in Verfahren gegen die Investoren Axel Pfeil (mehr…), Dr. Thomas Pachmann und Harald und Hilde Neven DuMont-Stiftung (mehr…).
Blum ist einer von vier Noerr-Partnern, die sehr stark in das Projekt eingebunden sind. Hauptverantwortlich bleibt Christian Kirchner, Standortleiter in Berlin. Hinzu kommen Dr. Thomas Hoffmann aus Frankfurt und Dr. Kolja Dörrscheidt, der demnächst von Berlin nach Frankfurt wechselt, um näher am Mandanten zu sein. Insgesamt sind in der Litigation-Praxis etwa 20 Berufsträger mit den Deutsche Bank-Fällen befasst.
Auf Seiten der Deutschen Bank hat es seit dem Beginn der Kooperation einige Veränderungen gegeben. Der damals verantwortliche General Counsel Dr. Arne Wittig ist zwischenzeitlich zu ThyssenKrupp gewechselt (mehr…). Zudem wurde das Litigation-Team im März 2013 durch Dr. Thomas Altenbach verstärkt (mehr…). Er und die weiteren Teammitglieder Dr. Peter Lindt und Melanie Poepping begleiten das Projekt.