Allen & Overy hat einen weiteren namhaften Neuzugang verpflichtet. Die Magic-Circle-Kanzlei holt zum Juli den hoch angesehenen Compliance-Spezialisten Dr. Eckart Sünner hinzu. Der 67-Jährige schließt sich dem Mannheimer Büro als of Counsel an. Sünner gilt in Deutschland als einer der Pioniere der Unternehmenscompliance jenseits des Finanzsektors und war bis Anfang Mai Chief Compliance Officer beim Chemiekonzern BASF.
Bei Allen & Overy wird sich Sünner vor allem auf die aktienrechtliche Beratung sowie auf Fragen der Corporate Governance und insbesondere der Compliance fokussieren und dabei eng mit dem Team um Partner Dr. Hans-Christoph Ihrig zusammenarbeiten. Im Rahmen der Compliance-Beratung wird Sünner auch einen Schwerpunkt auf Korruptionsthemen legen. Ihrig und Sünner kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten an der Universität Heidelberg. Ihrig sagte: „Mit dem Eintritt von Herrn Dr. Sünner in unsere Praxis bauen wir unsere Beratungsstärke im Aktien- und Konzernrecht signifikant aus, vor allem auch in Fragen der Compliance. Seine Erfahrungen und Marktkenntnisse werden uns helfen, unser Profil in diesem strategisch wichtigen Bereich weiter zu konturieren, womit wir auch auf die große Nachfrage unserer Mandanten nach strategischer und praxisbezogener Complianceberatung reagieren.“
Für Allen & Overy ist es binnen kurzer Zeit der vierte Zugang eines namhaften Experten. Zunächst kam von Hogan Lovells der renommierte Arbeitsrechtler Thomas Ubber (mehr…), darauf folgte mit dem Bankaufsichtsrechtler Frank Hering von Norton Rose eine weitere Top-Kraft (mehr…) und schließlich kam Arbeitsrechtler Hans-Peter Löw (mehr…) wie Ubber von Hogan Lovells.
Allen & Overy hat keine zentrale Compliance-Praxis, allerdings beschäftigen sich aus unterschiedlichen Praxisgruppen einige Partner regelmäßig intensiver mit dem Thema. Dies sind etwa die Leiterin der deutschen Kartellrechtspraxis, die Hamburgerin Dr. Ellen Braun, der Dispute-Resolution-Chef Daniel Busse sowie aus dem Arbeitsrecht Neupartner Ubber.
Sünner soll neben seinem rechtlichen Wissen vor allem die immense praktische Erfahrung einbringen. Er war rund 30 Jahre für BASF tätig war, entsprechend seiner langen Zugehörigkeit wird ihm bei dem Dax-Konzern hoher Einfluss zugeschrieben. Bei BASF war er zwischen 1992 und 2007 als Chefsyndikus übergeordnet für die drei selbstständigen Bereiche Recht, Steuern und Versicherungen verantwortlich. Ab 2006 war Sünner neben seiner Funktion als Chefsyndikus auch Chief Compliance Officer. 2008 übergab er mit Erreichen der Altersgrenze seinen Posten als Chefsyndikus an Dr. Hans-Ulrich Engel, der zuvor den Bereich Recht leitete (mehr…). Auf Betreiben des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Hambrecht kümmerte sich Sünner aber weiterhin um den Compliance-Bereich, der heute weltweit rund 100 Mitarbeiter zählt und dezentral aufgehängt ist. Wie Sünner gab auch Hambrecht in diesen Tagen seinen Abschied bei BASF bekannt, auf ihn folgt als Vorstandvorsitzender Dr. Kurt Bock.
Bei BASF gibt es daneben in Kürze weitere Veränderungen auf verantwortlichen Posten. So scheidet auch der Chefsyndikus Jörg Buchmüller aus, der den Posten von Hans-Ulrich Engel übernommen hatte, als dieser 2008 nach nur wenigen Monaten auf dem Chefsyndikus-Posten in den Vorstand aufrückte (mehr…) Auf Buchmüller folgt nun Dr. Wolfgang Haas. Haas war bislang Leiter Recht.
Daneben ist auch die Nachfolge Sünners geklärt, neuer Chief Compliance Officer wird Dr. Helmut Rödder, bislang Finanzvorstand der BASF-Lacksparte Coatings. (René Bender)