In den Vorstand des Familienunternehmens Strenesse war zuvor der anerkannte Insolvenzverwalter Michael Pluta aus der gleichnamigen Kanzlei als Chief Restructuring Officer berufen worden.
Görg-Partner Nerlich ist bereits als Insolvenzverwalter der Freiburger SAG Solarstrom-Gruppe tätig. Zudem wurde er 2012 Verwalter des ADA Systemhauses, bei dem es sich um eines der ersten bedeutenden Verfahren nach der ESUG-Reform handelte.
Seit dem Geschäftsjahr 2012/13 ist Strenesse existenzbedroht, was auf familiäre Konflikte zurückgehen soll. Ebenfalls problematisch war die Einstellung der Linie ‚Strenesse Blue‘, ohne dass die Kostenstrukturen entsprechend abgebaut wurden. Noch im Februar dieses Jahres hatten Gläubiger zugestimmt, die Laufzeit der Mittelstandsanleihe bis 2017 zu verlängern. Laut ‚Spiegel‘ war damals schon klar, dass mindestens weitere vier Millionen Euro Kapital fehlen, um das laufende Geschäft bestreiten zu können. Die Ankergläubiger hätten der Verlängerung deshalb nur widerwillig zugestimmt. Im laufenden Geschäftsjahr 2013/14 ging der Umsatz schließlich um 25 Prozent auf 44,2 Millionen Euro zurück. Die verbliebenen Mittel will Strenesse für die Eigenverwaltung nutzen.
Die Anleiheemission über 12 Millionen Euro erfolgte vor einem Jahr mithilfe der Close Brothers Seydler Bank. Das Frankfurter Büro von Norton Rose Fulbright beriet damals die begleitende Bank, Gründerfamilie Strehle griff auf Dr. Harald Mosler in München zurück. Für Strenesse war Dr. Christopher Iliou aus Stuttgart anwaltlich tätig.