Während Gleiss Lutz ihren Umsatz 2017 gegenüber 2016 (190 Millionen Euro) nochmal um fünf Millionen Euro erhöhen konnte, stieg auch der UBT nochmal um 0,6 Prozent auf 707.000 Euro (703.000 Euro in 2016). Die Anzahl der Berufsträger (Full Time Equivalents, FTE) nahm um 2,1 Prozent zu. Mit 275,9 FTE arbeiteten im vergangenen Jahr rund sechs Anwälte mehr für Gleiss Lutz als noch im Jahr davor, das sind rund sieben weniger, als die Kanzlei in einer ersten Mitteilung verlauten ließ. Dadurch tendiert der UBT für das vergangene Geschäftsjahr wiederum leicht ins Plus.
2016 war das erfolgreichste Jahr der Kanzleigeschichte. Mit einem knapp 14-prozentigen Umsatzplus stieg auch die Produktivität seinerzeit um knapp sieben Prozent auf 703.000 Euro an. Mit diesem UBT konnte Gleiss Lutz erstmals die 700.000-Euro-Marke passieren, sie ließ damit Magic-Circle-Kanzleien wie Linklaters (670.000 Euro) und Allen & Overy (695.000 Euro) hinter sich.
Starke Auslastung durch Risikoberatung von Konzernen
Das gute Kanzleiergebnis unter den Managing-Partnern Prof. Dr. Michael Arnold und Dr. Alexander Schwarz geht 2017 auch zurück auf eine erfolgreiche Arbeit der Transaktionspraxis, die beispielsweise mit Rickmers, Stroer oder Pradera sowie weiterhin mit der Übernahme von Syngenta durch ChemChina gut ausgelastet war.
Das Syngenta-Mandat forderte im Jahresverlauf vor allem auch die Kartell- und Außenhandelsrechtler der Kanzlei heraus, die den 43-Milliarden-Dollar-Deal im Anschluss an die Transaktionsverhandlungen vor den zuständigen Behörden in 20 Ländern zum Abschluss bringen mussten. Die Kartellrechtspraxis gehörte auch mit ihrem Daimler-Mandat 2017 wieder zu den Umsatzgaranten. Der Stuttgarter Autokonzern lässt sich in allen deutschen Schadensersatzprozessen zum Lkw-Kartell und mittlerweile auch zu den Vorwürfen im sogenannten Autokartell von Gleiss Lutz vertreten.
Zentral für den Erfolg von Gleiss Lutz ist allerdings das VW-Mandat rund um die Haftungsrisiken des Aufsichtsrats, das bei Co-Managing-Partner und Gesellschaftsrechtler Arnold aufgehängt ist. Die hochkarätige Beratung beschäftigt darüber hinaus zahlreiche weitere Praxisgruppen und befeuert dadurch die nach wie vor hohe Auslastung der Gesamtkanzlei. (Martin Ströder)
Wir haben den Artikel am 22.3.2018 korrigiert.