Sein berufliches Ziel war bis Redaktionsschluss unbekannt. Wandres verantwortete seit Mitte des vergangenen Jahres die Rechts- und Regulierungsthemen als Mitglied der Geschäftsführung. Bereits seit 2009 leitete er die zentrale Rechts- und Patentabteilung von Vodafone Deutschland. Er war damals an die Spitze der Abteilung gerückt, nachdem Vodafone 2008 den Wettbewerber Arcor vollständig übernommen hatte. Dieser war bis dahin nach der Deutschen Telekom zweitgrößten Anbieter für Festnetz-Telekommunikation hierzulande. Wandres kam selbst von Arcor, wo er ab 1999 zunächst als Syndikus-Anwalt, später als Leiter der Rechtsabteilung tätig war. Unter seiner Führung wurden in der Folge die beiden Rechtsteams von Vodafone und Arcor integriert.
Auch sein Nachfolger Clément ist in der Telekommunikations- und Kabelbranche sehr erfahren. Er begann seine Karriere 1992 beim damaligen Mischkonzern Veba und baute dort das Geschäftsfeld Telekommunikation mit auf. 1998 ging er zum Mobilfunkanbieter E-Plus und war in der Folge als Mitglied der Geschäftsführung für Recht, Regulierung, Qualitätsmanagement und IT-Sicherheit verantwortlich. 2005 wechselte er zu Kabel Deutschland und übernahm einen ähnlich umfangreichen Aufgabenkatalog,ebenfalls als Mitglied der Geschäftsführung.
Bei Vodafone soll Clément parallel zu seiner Arbeit als Teil der Vodafone-Geschäftsführung künftig die Integration der beiden Teams von insgesamt 70 Mitarbeitern betreuen. Davon sind knapp 40 in der zentralen Rechts- und Patentabteilung von Vodafone in Düsseldorf selbst angesiedelt, rund 30 Mitarbeiter sind in der Abteilung für Recht, Regulierung, Public Affairs, Konzernsicherheit und Datenschutz bei Kabel Deutschland in Unterföhring bei München tätig. Clément steht in Doppelfunktion an der Spitze der beiden Abteilungen und wird dafür seinen Arbeitsschwerpunkt von Bayern an den Rhein verlagern.
Vodafone hatte vor knapp einem Jahr eine Offerte für Kabel Deutschland abgeben und kam dann im Herbst zum Zug. Vor Kurzem verabschiedete sich Kabel Deutschland dann aus der Unabhängigkeit, nachdem die Aktionäre einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag zugestimmt hatten. Zunächst bleibt die Marke Kabel Deutschland weiter bestehen, langfristig wird sie jedoch vom Markt verschwinden. Seit Mai vermarkten die beiden Ex-Konkurrenten ihre Angebote gemeinsam und bauen für ihre Kunden ein gemeinsames Netz-, Produkt- und Service-System auf. (René Bender)