In das Münchner Norton Rose-Büro wechseln M&A-Partner Dr. Michael Prüßner (48), Private-Equity-Partner Sven Schweneke (49), der Counsel Benjamin Schikora sowie eine Associate von Eversheds Sutherland. Zudem kommt in München Marina Arntzen von Pinsent Masons als Counsel hinzu. In Düsseldorf wird das Team um Findeisen und Fischer durch zwei Associates ergänzt. Fischer kommt zum September, das genaue Eintrittsdatum der übrigen Neuzugänge steht noch nicht fest.
Eversheds-Wachstumskurs gebremst
Für die Corporate-Praxis von Eversheds sind die Abgänge ein schwerer Schlag, zumal sich die Kanzlei gerade in den letzten Jahren mit hochvolumigen internationalen M&A-Deals vom internationalen Verweisgeschäft emanzipiert hatte. Erst Anfang August hatte Eversheds die Eröffnung eines Büros in Frankfurt für Anfang 2023 bekannt gegeben: Hierfür konnte sie Dr. Steffen Schniepp, zuletzt Managing-Partner von PwC Legal und dort Leiter der globalen Praxisgruppe M&A, gewinnen. Doch die Weggänge in Düsseldorf und München werfen die Kanzlei nun zunächst in ihren Aufbauplänen zurück, zumal die drei Partner, die die Kanzlei verlassen werden, als akquisestark gelten.
Bei Norton Rose fügen sich die Neuzugänge gut in die bestehende Sektorfokussierung der Kanzlei ein: Prüßner, bislang Co-Leiter der Corporate-Praxis von Eversheds, hat sich auf die Bereiche Automotive, Industrie- und Konsumgüter spezialisiert und berät Mandanten wie Benteler. Findeisen ist im Industrie-, Pharma- und Energiesektor aktiv: unter anderem beriet er Shell bei der Übernahme des Start-ups Ubitricity. Fischer wiederum gilt als Transaktionsspezialistin für den Versicherungssektor und hat unter anderem Mandate für Zurich gesteuert. Mit dem Zugang von Schweneke und seinen Kontakten zu Finanzinvestoren schärft Norton Rose ihr Profil im Private Equity – dort ist die Kanzlei bislang vor allem erfolgreich in der Beratung von PE-Immobilieninvestoren.
Rückkehr nach NRW
Neben einer besseren internationalen Integration steht der personelle Ausbau der deutschen Praxis bei Norton Rose schon länger auf der Agenda. Zwar war es der Kanzlei in der Vergangenheit auch schon oft gelungen, prominente Quereinsteiger zu holen – diese verließen die Kanzlei aber teilweise auch schnell wieder. Gerade das Corporate-Team, dessen Kraftzentrale bislang im Münchner Büro sitzt, baut die Kanzlei jedoch – ebenso wie die immobilienrechtliche Beratung – kontinuierlich aus.