Recht und Integrität

VW holt Daimler-Frau Hohmann-Dennhardt in den Vorstand

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VW hat schnell gehandelt: Dr. Christine Hohmann-Dennhardt wird neue Vorstandsfrau für Recht und Integrität in Wolfsburg. Sie kommt von Daimler, wo sie seit 2011 in gleicher Funktion tätig ist. Sie wird die erste Frau im Vorstand des VW-Konzerns. Schon ab Januar 2016 soll sie für Volkswagen tätig werden.

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Hohmann-Dennhardt_Christine
Hohmann-Dennhardt_Christine

Daimler entlässt auf Bitten von VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch Hohmann-Dennhardt vorzeitig aus dem bis zum 28. Februar 2017 laufenden Vertrag. Schon ab Januar 2016 soll sie für Volkswagen tätig werden. „Nachdem Compliance fest im Unternehmen Daimler und seiner Kultur verankert sei, habe Daimler dem Wunsch im Interesse der Good Corporate Governance der deutschen Automobilindustrie entsprochen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Vor ihrer Tätigkeit bei Daimler war die neue VW-Vorstandsfrau Richterin am Bundesverfassungsgericht und zuvor hessische Justizministerin für die SPD. Die 65-Jährige kam 2011 zu Daimler und übernahm dort ebenfalls als erste Frau ein Vorstandsressort. Anfang 2010 hatte sich Daimler wegen einer Korruptionsaffäre mit der US-Börsenaufsicht auf eine Strafzahlung in Höhe von 185 Millionen Dollar geeinigt. Teil der Einigung war damals die Einsetzung eines Monitors, der für drei Jahre die Compliance-Arbeit des Unternehmens überwachte, sowie die Berufung eines eigenen Vorstands für das Thema Compliance.

Der VW-Konzern hatte im Zuge der aktuellen Dieselgate-Affäre bereits angekündigt, einen Vorstand für das neue Ressort Compliance berufen zu wollen. Erfahrungen mit Untersuchungen US-amerikanischer Aufsichtsbehörden bringt die neue VW-Frontfrau in Sachen Recht und Compliance aus ihrer Zeit bei Daimler nun mit.

Einen Compliance-Beauftragten hat VW zwar schon seit 2011: Damals übernahm diesen Posten Dr. Frank Fabian, der sich bereits in den Jahren zuvor um den Aufbau einer Compliance-Abteilung gekümmert hatte. Die Rechtsabteilung von VW wird von Michael Ganninger geleitet. Dort verfügt VW über eigene strafrechtliche Kompetenz. So soll die Prüfung eines etwaigen strafrechtlich relevanten Fehlverhaltens von Mitarbeitern im Rahmen der Abgasmanipulationsaffäre vor allem durch die Rechtsabteilung und deren Strafrechtsexperten Philip Haarmann erfolgen.

VW hat aber auch externe Berater zur Aufarbeitung des Skandals mandatiert: In den USA berät Kirkland & Ellis den Konzern gegenüber den US-Behörden, Jones Day ist für die interne Aufklärung mandatiert. Freshfields Bruckhaus Deringer übernimmt die Koordination verschiedener Rechtsthemen außerhalb der USA und Kanada.

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