Rückkehr ins IP-Geschäft

Linklaters baut mit DLA-Partnerin Patentpraxis auf

Linklaters kehrt in Deutschland ins IP-Beratungsgeschäft zurück und baut eine Patentverletzungspraxis auf. Dazu hat die Kanzlei in Frankfurt Dr. Julia Schönbohm als Partnerin verpflichtet. Die 41-Jährige leitete bislang die Patentrechtspraxis von DLA Piper und wechselt zum Dezember.

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Julia Schönbohm
Julia Schönbohm

Schönbohm war Anfang 2008 von Clifford Chance zu DLA gewechselt und hatte dort eine Patentrechtspraxis aufgebaut, die vor allem für ihre Tätigkeit in Pharmaprozessen bekannt ist. Aufsehen erregte sie aber auch mit ihrer Arbeit für den Leuchtmittelhersteller Osram in dessen Streit mit LG Electronics um LED-Patente, der 2012 verglichen wurde. Im Februar dieses Jahres gelang DLA mit dem Wechsel von Dr. Markus Gampp von Freshfields Bruckhaus Deringer auch ein Ausbau in München.

Linklaters setzt mit dem Wiederaufbau einer IP-Praxis andere Schwerpunkte als in der Vergangenheit: Über den Boden Oppenhoff & Schneider-Teil ihrer Vorgängerkanzlei bestand eine jahrzehntelange Tradition im Marken- und Wettbewerbsrecht. Die Praxis mit der Anmeldung und Verwaltung von Marken lagerte sie dann aber Anfang 2007 aus, in Köln entstand ein Spin-off um den renommierten, mittlerweile verstorbenen Partner Kay-Uwe Jonas. Der zuletzt einzig verbliebene IP-Rechtler Dr. Jens Matthes wechselte im Frühjahr 2012 zu Allen & Overy.

Nun setzt die Magic-Circle-Kanzlei auf das als lukrativ geltende Patentprozessrecht. Vor allem mit Hinblick auf das kommende neue europäische Patentsystem wappnen sich Kanzleien mit dem Aufbau entsprechender Praxen. Dementsprechend will Schönbohm künftig auch mit den Büros in London und Paris eng zusammenarbeiten. „Wir sind auf Wachstumskurs und wollen unsere Mandanten in allen bedeutenden Gerichts-, Schieds- und Mediationsverfahren grenzüberschreitend vertreten“, so Dr. Rupert Bellinghausen, Leiter der deutschen Dispute-Resolution-Praxis. „Das können wir jetzt auch im Bereich Patentverletzungsverfahren an dem international wichtigen Gerichtsstandort Deutschland.“

DLA verliert mit Schönbohm eine im Markt bekannte Partnerin, die für den erfolgreichen Aufbau der Praxis stand. In der Kanzlei verbleibt mit dem Münchner Gampp ein Partner im Patentrecht, der künftig die Verantwortung für die Praxis übernimmt, dazu kommt mit Dr. Christian Kau ein erfahrener Counsel in Köln. In Frankfurt verbleibt mit Dr. Burkhard Führmeyer ein Partner im IP-Team, der allerdings seinen Schwerpunkt seit einiger Zeit im Bereich Marken- und Wettbewerbsrecht setzt. Dr. Jan Meents, deutscher Managing-Partner, bedauerte den Entschluss Schönbohms. Die Kanzlei will sich im Patentrecht künftig auf die Standorte München und Köln konzentrieren, ein Wiederaufbau in Frankfurt sei demnach nicht geplant.

Im DLA-Management verändert sich unterdessen bereits zum November einiges. Meents wechselt in das internationale Executive Committee der Kanzlei, als deutsche Managing-Partner folgen ihm Dr. Bernd Borgmann und Dr. Benjamin Parameswaran. Zudem wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass der deutsche Gründungspartner der internationalen Kanzlei Dr. Ulrich Jüngst, DLA zum Jahresende verlässt.

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