Bei Roschier soll Calissendorff künftig eine aktive Rolle im Management spielen und dem Board of Directors angehören. Bis zur offiziellen Eröffnung sollen noch weitere Partner-Quereinsteiger und Anwälte in Stockholm dazustoßen. Ziel der Kanzlei ist es, mit einem großen und spezialisierten Team umfangreiche Transaktionen abzuwickeln.
Der jetzige Sprung der Finnen stellt eine neue Entwicklung im nordischen Rechtsmarkt dar. Die großen nationalen Kanzleien waren bisher wenig daran interessiert, Standorte in mehreren nordischen Ländern zu etablieren. Die Zusammenarbeit lief bisher meistens über nicht exklusive Best-Friends-Beziehungen, wie bisher auch bei Roschier und Mannheimer. Was aus dieser Kooperation künftig werden wird, ist allerdings noch unklar.
„Stockholm, wo sich der Anwaltsmarkt gerade in einer Umbruchphase befindet, bildet ein natürliches Expansionsgebiet. Es gibt hier einen wachsenden Bedarf an Kanzleien, die komplizierte und aufwändige Transaktionen bewältigen können“, so Calissendorff.
Roschier, die 1936 gegründet wurde, ist in Finnland mit fünf Büros und rund 100 Anwälten vertreten. Im Baltikum verfügt die Kanzlei schon seit April 2004 durch das Netzwerk RoschierRaidla über enge Verbindungen nach Estland, Lettland und Litauen.
Für Mannheimer dürfte der Wechsel Calissendorffs ein deutlicher Rückschlag sein. Obwohl die Kanzlei nach wie vor zu den größten und umsatzstärksten Schwedens gehört, war der Anwalt bereits der bereits zweite hochkarätige Verlust innerhalb eines Jahres: Erst im Frühjahr war Carl Gustaf de Geer zum Erzrivalen Vinge gewechselt.