Bredow stand der DIS seit ihrer Gründung 1992 als Generalsekretär vor. Seitdem war er maßgeblich für den Ausbau der Institution verantwortlich und hat nach Ansicht vieler Praktiker auch die Außenwahrnehmung der DIS mitgeprägt. Mit Überraschung reagieren daher einige Marktbeobachter über das so frühzeitig angekündigte Ausscheiden Bredows aus der Geschäftsführung. Dem Vernehmen nach hat sich das Vorstandsgremium der DIS bereits länger mit der strategischen Nachfolgefrage beschäftigt.In der 15-monatigen Übergangsphase soll Mazza als designierte Nachfolgerin herangeführt werden, aber bereits eigene Aufgaben übernehmen. Sie ist die erste Frau an der Spitze der DIS.
„Frau Dr. Mazza war unsere Wunschkandidatin, insbesondere auch im Hinblick auf ihren internationalen Hintergrund und ihre Berufserfahrung“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Böckstiegel, Vorstandsvorsitzender der DIS. Mazza ist mehrsprachig aufgewachsen und durchlief ihre juristische Ausbildung in drei verschiedenen europäischen Ländern. Unter anderem war die gebürtige Italienerin zwei Jahre als Mitarbeiterin an einem juristischen Lehrstuhl der Universität Köln tätig.
Mazza ist als Rechtsanwältin in Deutschland zugelassen. Die vergangenen sechs Jahre verbrachte sie allerdings am Hauptsitz der globalen Schiedsorganisation ICC in Paris. Zunächst war sie dort im sogenannten Case-Management für die Betreuung der Schiedsverfahren verantwortlich. Besondere Anerkennung erhielt Mazza für die Ausarbeitung der neuen ICC-Verfahrensordnung, für die sie in der ICC-Arbeitsgruppe mitverantwortlich war.
„Die DIS wird sich dem laufenden Prozess der weiteren Internationalisierung stellen müssen“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DIS, Prof. Dr. Klaus Berger. „Über ihre langjährige Tätigkeit beim ICC-Schiedsgerichtshof hat Frau Dr. Mazza auch die notwendige Erfahrung für den Ausbau und der Strukturierung einer internationalen Schiedsorganisation.“ Ein besonderer Schwerpunkt der künftigen Generalsekretärin wird dabei die stärkere Positionierung der DIS gegenüber anderen internationalen Schiedsorganisationen sein. Denn vor allem in Mittel- und Osteuropa will die DIS weitere Märkte für sich erschließen. Dies soll von Berlin aus geschehen, wo die DIS neben der Hauptgeschäftsstelle in Köln ein kleineres Büro unterhält.