Der neue Corporate-Partner Rob Morson amtiert bei seiner jetzigen Kanzlei als Head of Construction. Shane Voigt wiederum bringt Litigation-Erfahrung aus dem Bau- und Ingenieursbereich mit. Mit dem neuen Büro will Pinsent sich vor allem im Infrastruktur- und Energiesektor engagieren. Die diesbezüglichen Afrika-Aktivitäten betreut seit Jahren der Londoner Partner Akshai Fofaria. Pinsents Afrika-Team zählt nach Kanzleiangaben weltweit 40 Partner. So beraten Anwälte aus China etwa chinesische Investoren, die in große Infrastrukturprojekte in Afrika involviert sind. Auch eine wichtige Mandantin der deutschen Pinsent-Praxis, die Immobilienfirma Redefine, hat Wurzeln am Kap der Guten Hoffnung.
Die lokale Einheit Bowmann Gilfillan, von der die beiden Gründungspartner kommen, entstand 1998 durch die Fusion von drei Sozietäten. Mit rund 300 Anwälten zählt sie zu den Big-Five-Kanzleien Südafrikas, so wie Edward Nathan Sonnenbergs (ENSafrica), Cliffe Dekker Hofmey (CDH), Webber Wentzel und die südafrikanische Niederlassung von Norton Rose Fulbright. Während Webber Wentzel mit Linklaters kooperiert, war Cliffe Dekker jahrelang mit DLA Piper liiert, doch die Zusammenarbeit endete, da CDH keine weitere Integration anstrebte.
DLA Piper hatte dann selbst im letzten Jahr eine Büroeröffnung in Johannesburg ankündigt. Michael Whitaker, ehemals Chief Operating Offer von CDH, treibt den Aufbau dort voran. Im Mai ernannte DLA Johannes Gouws zum Country Managing Partner. Der ehemalige Corporate-Chef von CDH und General Counsel der südafrikanischen Bank Absa war zuletzt im Board von Webber Wentzel vertreten. Webber verlor schon zuvor die Partner Brigette Baillie und Peter Leon, die für Herbert Smith Freehills seit letztem Jahr das Johannesburg-Büro aufbauen. Vor HSF ließen sich bereits Baker & McKenzie und Allen & Overy in Südafrika nieder. Eine Reihe anderer internationaler Einheiten, darunter Dentons, Hogan Lovells und Eversheds, sind ebenfalls in Südafrika präsent.
Südafrika wird schon seit einiger Zeit für internationale Anwaltskanzleien immer mehr zu einem unverzichtbaren Standort. Die zweitgrößte Volkswirtschaft des afrikanischen Kontinents verfügt neben dem Rohstoffexport auch über einen starken Finanzsektor. Das Land gilt als wichtigster Handelspartner Deutschlands südlich der Sahara, rund 600 deutsche Firmen beschäftigen schon etwa 100.000 Mitarbeiter dort.