Umsätze 2015

Mittelständische Kanzleien setzten Rekordjagd fort

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  • JUVE

Den mittelständischen Wirtschaftskanzleien in Deutschland geht es gut – zumindest, wenn man ihre Zuwachsraten beim Umsatz betrachtet. Im Schnitt legten sie 2015 um 4,2 Prozent zu. Gemeinsam erwirtschafteten die größten von ihnen rund 950 Millionen Euro. Diese exklusive JUVE-Analyse berücksichtigt aber nur jene 34 Sozietäten, die ihr Geschäftsjahr zum 31.12. abgeschlossen und über 10 Millionen Euro verdient haben. Noch bemerkenswerter: Auch den Umsatz pro Berufsträger (UBT) konnten viele Kanzleien steigern. Die Folge ist ein neuer Rekord beim UBT-Durchschnittswert. Illustrieren lässt sich dies am besten am Beispiel von zwei größeren Einheiten.

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Dies ist soviel wie nie und übertrifft sogar den Rekordwert des vergangenen Jahres, der bei 361.000 Euro lag. Maßgeblichen Anteil hatten Sozietäten wie FPS Fritze Wicke Seelig und SKW Schwarz. Noch vor Jahren blieben beide hinter den durchschnittlichen Produktivitätsraten mittelständischer Kanzleien zurück. Doch in den letzten zwei Jahren konnten sie die Qualität ihres Geschäfts. Beide liegen nun sogar über den durchschnittlichen UBT-Werten dieser Kanzleikategorie, FPS sogar deutlich.

Ihren Umsatz steigerte SKW, vor allem aber FPS zwar schon seit Jahren kontinuierlich, FPS gar seit mehr als einem Jahrzehnt. Das Problem: Die Produktivität hielt dabei lange nicht mit. So legte FPS beispielsweise von 2011 bis 2013 zwar um knapp 19 Prozent beim Umsatz zu, aber nur um gut 4,5 Prozent beim UBT. In den vergangenen beiden Jahren wandelte sich dies fundamental, der UBT (+23 Prozent) stieg sogar noch etwas mehr als der Umsatz selbst (+20 Prozent). Dadurch verbucht die Kanzlei im Vergleich zu 2011 ein Umsatzplus von knapp 43 Prozent, der UBT stieg immerhin um 29 Prozent.

Vergleichbar sieht das Bild bei SKW Schwarz aus. Dümpelte die Kanzlei lange knapp über einem UBT von 300.000 Euro herum, machte sie 2014 mit einer um 10 Prozent gesteigerten Produktivität einen deutlichen Sprung und übertraf dieses Ergebnis nun noch einmal. Satte 11,8 Prozent legte sie 2015 beim UBT zu und kommt nun auf 389.000 Euro. Damit schließt auch sie die Lücken zwischen Umsatz- und Produktivitätsentwicklung. Seit 2011 steigerte sie den Umsatz um 38 Prozent, den UBT immerhin um 23 Prozent. Zwischen 2011 und 2013 konnte sie lediglich den Umsatz um 10 Prozent steigern, der UBT bewegte sich dagegen quasi nicht.

Umsatz Pro Berufsträger
Umsatz Pro Berufsträger

Die Gründe für die gewonnene Wertigkeit im Geschäft von FPS und SKW sind vielfältig, einer davon ist jedem Fall, dass beide Kanzleien neben ihren bekannten Stärken wie etwa dem Immobilienrecht bei FPS und dem Medienrecht bei SKW auch im Transaktionsgeschäft zulegten. Was die Produktivität anbelangt, haben sich beide Sozietäten sogar einer der bedeutendsten mittelständischen Einheiten hierzulande angenähert: Heuking Kühn Lüer Wojtek mit einem UBT von 434.000 Euro.

An GSK Stockmann + Kollegen, einer anderen wichtigen mittelständischen Größe unter den 30 größten Kanzleien, ist FPS sogar leicht vorbeigezogen – und dies obwohl GSK den UBT ihrerseits im vergangenen Geschäftsjahr um sehr ordentliche 6,4 Prozent steigerte, trotz des Verlusts des Stuttgarter Büros, das zum Jahresbeginn 2015 zu Heuking gewechselt war. Für GSK war es in Sachen UBT die erste sichtbare Steigerung seit einigen Jahren, erstmals erwirtschaftete jeder Anwalt der Sozietät rein rechnerisch mehr als 400.000 Euro. (René Bender, Ulrike Barth)

Mehr zu den Umsatzentwicklungen der mittelständischen Sozietäten lesen Sie im aktuellen JUVE-Rechtsmarkt 05/16.

 

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