Umsatz 2015

Noerr wächst weiter, aber langsamer

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  • JUVE

Noerr hat 2015 in ihren deutschen Büros 190,2 Millionen Euro umgesetzt, 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies erreichte sie mit rund 360 in Vollzeit tätigen Berufsträgern, rund fünf Prozent mehr als 2014. In Konsequenz konnte die Kanzlei ihre Produktivität deutlich geringer steigern als den Umsatz. Zu Buche steht ein Umsatz pro Berufsträger (UBT) von rund 530.000 Euro. Dies ist ein Plus von 1,7 Prozent.

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Mit den jüngsten Umsatzergebnissen könnte Noerr sogar der Sprung unter die Top 5 der umsatzstärksten Kanzleien in Deutschland gelingen. Dies hängt nicht zuletzt davon ab, wie sich das Geschäft der Konkurrentinnen Clifford Chance und Linklaters entwickelt, deren Geschäftsjahr erst Ende April endet. 2014 lag Clifford mit 188 Millionen Euro auf Platz vier, Linklaters mit 184 Millionen Euro auf Platz fünf und Noerr folgte mit rund 178 Millionen Euro. Die Kanzlei hat ihre Erlöse in den vergangenen Jahren kräftig gesteigert, seit 2010 um insgesamt 64 Prozent

Allerdings verlangsamte sich das Tempo des Wachstums: 2013 legte Noerr noch um 15 Prozent zu, 2014 um 9 Prozent und nun um 6,9 Prozent. In Sachen Produktivität fallen die Steigerungsraten demgegenüber deutlich geringer aus. Das kleine Plus von 1,7 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr bedeutet dabei sogar noch einen stärkeren Zuwachs als 2014, als Noerr gerade einmal um 0,7 Prozent zulegte. Seit 2010, als Noerr rund 100 Anwälte weniger als heute zählte, konnte die Kanzlei ihre Produktivität aber immerhin um gut 25 Prozent steigern und liegt nach diesem Kriterium bundesweit um Rang 30 und auf Augenhöhe mit Baker & McKenzie.

Noerr-Sprecher Tobias Bürgers (links) und Alexander Ritvay
Noerr-Sprecher Tobias Bürgers (links) und Alexander Ritvay

In der Qualität des Geschäfts hat Noerr ein Niveau erreicht, auf dem sie mit zahlreichen internationalen Großkanzleien immer besser in Konkurrenz treten kann. So sichert sie sich zunehmend Mandate von Dax-Konzernen und ist immer häufiger an größeren Transaktionen beteiligt. So begleitete Noerr zuletzt etwa den Immobilienkonzern Vonovia bei der milliardenschweren Übernahme der Südewo im Sommer 2015. Auch für die Deutsche Telekom stemmte die Kanzlei zuletzt mehrere Transaktionen, so etwa beim Verkauf der T-Systems DDM an Regiocom. Mit dem Internetinkubator Rocket Internet hat Noerr zudem eine Stammmandantin, die durch ihr Wachstum auch in den kommenden Jahren für einiges Geschäft sorgen dürfte. Wichtige Wachstumstreiber der Sozietät waren daneben auch die Praxis für Immobilieninvestments und das Kapitalmarktteam.

Für gemischte Gefühle sorgte zuletzt der Blick ins Ausland: Während sich die Büros in London, New York und Alicante weiterhin positiv entwickelten und personell verstärkt wurden, lief es in den osteuropäischen Büros von Noerr weniger gut: Hier schrumpften die Umsätze um 9,3 Prozent auf 17,5 Millionen Euro. Geschuldet ist diese Entwicklung vor allem der weiterhin angespannten Lage in Russland. (Christin Nünemann)

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