Demnach wollen sich zunächst die beiden CDU-Politiker Röttgen und Hans-Georg Kluge (61) zusammenschließen. Kluge führt bereits eine Kanzlei unter eigenem Namen in Berlin. Auch Gerald Hennenhöfer (67) wird dort als Rechtsanwalt einsteigen. Die Einheit soll zudem mit der alteingesessenen Kölner Kanzlei Leinen & Derichs kooperieren. Röttgen hatte dort 1993 seine Laufbahn als Anwalt begonnen und ist bis heute als Anwalt der Sozietät gelistet. Seine neue Kanzlei fokussiere sich auf Rechtsfragen der Nachhaltigkeit, Berichtspflichten von Unternehmen bei Nachhaltigkeitsfragen und Umweltrecht, so Röttgen in der heutigen ,Handelsblatt‘-Ausgabe.
Röttgen hatte 2009 Hennenhöfer zum Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium berufen. Dieser war bis dato Counsel bei Redeker Sellner Dahs in Berlin gewesen. Zuvor war er sechs Jahre lang Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik bei der Viag (heute E.on). Die weitaus größte Zeit seiner beruflichen Laufbahn arbeitete Hennenhöfer allerdings bei Behörden und Ministerien. Die Laufbahn endete Anfang 2014, als Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ihn vom Posten des Chef-Atomaufsehers abberief. Seitdem war Hennenhöfer im Ruhestand.
Kluge war lange Zeit in der CDU engagiert und verfolgte daneben eine Karriere als Richter. So wurde er 1998 Richter am Oberverwaltungsgericht Brandenburg und Berichterstatter für Tierschutzrecht. In der Politik war er zuletzt Justizstaatssekretär und Europastaatssekretär im Brandenburgischen Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten, bevor er sich 2004 aus der aktiven Politik zurückzog. Danach begann er seine Arbeit als Anwalt.