Die Ernennungen wurden im Rahmen des Treffens des weltweiten ICC-Aufsichtsgremiums, dem sogenannten World Council, in Turin bekanntgegeben. Dort bestätigte die Handelsorganisation auch die Wahl von Mourre zum neuen Präsidenten des Schiedsgerichtshofs. Mourre, der als Partner bei der Pariser Dispute-Resolution-Boutique Castaldi Mourre ausscheiden wird, war zuvor bereits als Vizepräsident bestens mit den Strukturen der ICC-Schiedsorganisation vertraut. Er folgt für die kommenden drei Jahre auf John Beechy. Der frühere Londoner Clifford Chance-Partner hatte die Schiedsorganisation seit 2009 geleitet.
Mit Hanefeld benannte Mourre eine international anerkannte Schiedsexpertin zur Vizepräsidentin. In Deutschland gilt sie als eine der führenden Köpfe ihrer Generation. Die Namenspartnerin der Hamburger Dispute-Resolution-Boutique Hanefeld übernimmt die Position von Dr. Klaus Sachs, Partner bei CMS Hasche Sigle in München. Der 64-Jährige ist seinerseits einer der bekanntesten deutschen Schiedsrichter und aktuell wie Hanefeld einer der ICSID-Schiedsrichter, die von der Bundesregierung benannt werden.
Hanefelds Aufstieg hat zudem Auswirkungen auf die Liste der Mitglieder am ICC-Schiedsgerichtshof, da sie dort bereits als alternierendes Mitglied für Deutschland benannt war. Diese Funktion übt künftig Dr. Fabian von Schlabrendorff (71) aus, der bis zum Jahresbeginn of Counsel bei Clifford Chance in Frankfurt war. Daneben bleibt der Prof. Dr. Rolf Trittmann von Freshfields Bruckhaus Deringer für die kommenden drei Jahre ständiges Mitglied am Schiedsgerichtshof.