Kommentar

Überfälliger Umschwung bei Ashurst

Autor/en
  • Aled Griffiths

Strategische Probleme bei einer Kanzlei entstehen nicht allein durch ihr Vergütungssystem. Doch Änderungen daran markieren doch eine Zäsur in der strategischen Ausrichtung.

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Ashurst ist – während ihre deutschen Büros immer weiter Fortschritte machen – ausgerechnet an ihrem Stammsitz London ins Straucheln geraten. Dort verlor sie die Reputation als Spitzenkanzlei. Hintergrund ist das Zusammenwachsen mit der australischen Sozietät Blake Dawson, das letztlich zu einen bedeutenden Strategiewechsel führte: der Konzentration auf globale Schlüsselmandanten. Das brachte aber auch einige Turbulenzen mit sich: Während die deutschen Büros zwar von der Asien-Praxis profitierten, verloren sie auch Partner, als diese ein Büro für Goodwin Procter in Frankfurt eröffneten.

Die Partnerriege hat nun beschlossen, ihr Vergütungssystem vom strengen Lockstep abzukehren. Bisher konnten Partner auf halbem Wege nach oben geparkt werden, wenn ihr Geschäft nicht lief. Jetzt wird die Punkteskala nach oben geöffnet und ein Bonuspool eingeführt. Verdiente Rainmaker können so die Früchte ihrer Akquise ernten, während die aufstrebenden Stars von morgen motiviert werden.

So gelingt es vielleicht, einige Schwergewichte zu halten. Denn Kanzleien wie Latham sind auf einem regelrechten Beutezug durch London. Hogan Lovells hat es vorgemacht: Direkt nach ihrem Zusammenschluss verlor sie mehrere Partner. Heute bleiben die erfolgreichen Jungstars: weil sich ihre Vergütung verändert hat und weil diese Änderung ein Signal der Wertschätzung ist.

Diesem Beispiel nachzueifern ist für ­Ashurst ein überfälligen Schritt.

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