Kommentar zum Gehälterkrieg

Sie können es sich einfach leisten

Autor/en
  • Aled Griffiths

Nach den US- und den britischen Top-Kanzleien erhöhen auch deutsche Traditionskanzleien auf breiter Front und in nie gekanntem Ausmaß die Gehälter ihrer angestellten Anwälte. Das ist ein Zeichen der Stärke.

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Gehaltskriege folgen dem immer gleichen Muster: Eine aufstrebende US-Kanzlei erhöht die Einstiegsgehälter. Es gibt viel Entsetzen und Wettbewerber weisen darauf hin, dass Associates etwas anderes wollen als nur Geld. Und dann zieht der gesamte Markt nach. Die Unterschiede zwischen den Kanzleien bleiben am Ende gleich, so dass sich viele fragen, was das Ganze soll.

Man könnte nun sagen, dass sich Gleiss Lutz, Hengeler Mueller und Poellath lediglich dem Druck des Marktes beugen. Man kann es aber auch so deuten, dass allein die Höhe der Gehaltssteigerung auf etwas anderes hinweist. Bis zu 50 Prozent mehr – das zeigt, dass sich die finanzielle Lage der führenden deutschen Kanzleien stark von früheren Jahren unterscheidet. Die Partnerinnen und Partner halten ihre Einkünfte für mehr als ausreichend. Zudem genießen sie die Freiheit einer unabhängigen Kanzlei, die keine Rücksicht darauf nehmen muss, in New York oder London noch profitabler zu sein. Die deutschen Spitzenkanzleien können sich einen solch gewagten Schritt also in jeder Hinsicht leisten.

Es sind deshalb vor allem Gleiss und Hengeler, die andere Kanzleien unter Druck setzen, besonders die britischen, deren deutsche Büros immer auf die relative Profitabilität in den Netzwerken achten müssen. Und andere deutsche Kanzleien? CMS antwortet mit einer Umgestaltung der Gehaltsstruktur. Dort werden vor allem Senior Associates belohnt. Wir sind noch lange nicht am Ende dieses Gehaltskrieges angelangt. Es sind weitere einfallsreiche Antworten erforderlich.

Die aktuelle azur-Gehältertabelle finden Sie hier.

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