Kehrtwende

Kartellrechtler Grave gibt Mayer Brown Korb und bleibt bei Linklaters

Der angesehene Linklaters-Kartellrechtler Dr. Carsten Grave (40) hat sich entschieden, doch nicht zu Mayer Brown zu wechseln, sondern bei Linklaters zu bleiben. Erst vor rund acht Wochen hatte Mayer Brown den Einstieg Graves zum September bekannt gegeben.

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Es ist im Markt ein offenes Geheimnis, dass der Wechsel von Düsseldorf an den Standort Köln für Grave einer der Beweggründe für den Wechsel zu Mayer Brown war. Mitte August machte Mayer Brown dann aber die Entscheidung des Managements bekannt, ihre Büros in Berlin und Köln aufzulösen und nach Düsseldorf zu verlegen (mehr…).

Für Mayer Brown ist Graves Entscheidung bitter. Die Kanzlei hatte längere Zeit nach Verstärkung im Kartellrecht gesucht und der Zugang des zu den führenden jüngeren deutschen Partnern zählenden Grave hätte das bisher in Brüssel ansässige Team gut ergänzt (mehr…).

Allerdings scheinen die Pläne über das Ende des Kölner Büros von Mayer Brown bei den Verhandlungen mit Grave vorab nicht thematisiert worden zu sein. Wie inzwischen im Kölner Markt kolportiert wird, kam das Aus für das Büro sogar für die meisten der dort tätigen Anwälte überraschend. Marktbeobachter berichten derzeit von spürbarer Unruhe im Kölner Mayer Brown-Team im Vorlauf des für Anfang 2012 vorgesehenen Schritts.

Allerdings ist der Start in Düsseldorf aus Sicht anderer, auch Kölner Marktbeobachter, letztlich ein logischer und konsequenter weiterer Baustein beim Umbau der Kanzlei zu einer stärker transaktionsgetriebenen Einheit. Von der Industrie- und Bankenstadt Düsseldorf aus will Mayer Brown vor allem ihren Schwerpunktbereichen Corporate/M&A und Bank- und Finanzrecht weiteren Auftrieb verleihen sowie dem internationalen Geschäft. Dafür übernimmt der einflussreiche Partner und langjährige CDU-Spitzenpolitiker Friedrich Merz die Leitung der Corporate/M&A-Praxis. Merz war zuletzt als Veräußerungsbeauftragter beim geplanten Verkauf der WestLB.

Während Mayer Brown nun mit dem überraschend Rückschlag umgehen muss, hat Linklaters ein Problem weniger, denn der Verlust Graves hätte in der Kartellrechtspraxis eine sichtbare Lücke gerissen. So hat Grave in einem der wichtigsten Mandate des Jahres, der Begleitung der Deutschen Börse beim geplanten Zusammenschluss mit der New Yorker Börse NYSE in fusionskontrollrechtlicher Hinsicht eine zentrale Rolle inne.

Der Düsseldorfer Partner und Leiter der deutschen Corporate-Praxis Hans-Ulrich Wilsing zeigte sich genau wie Graves Kollegen aus der Kartellrechtspraxis entsprechend erfreut: „Wir haben in den letzten Wochen intensive Gespräche geführt, auch unter Beteiligung des internationalen Managements“, sagt er. „Deshalb freue ich mich, dass Herr Grave sich jetzt entschieden hat, seine Arbeit in der erstklassigen Kartellrechtspraxis unserer Kanzlei fortzusetzen.“ (Antje Neumann)

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