Kremer, bislang General Counsel und Chief Compliance Officer der ThyssenKrupp AG, war bereits seit einigen Wochen als potenzieller Vorstand gehandelt worden (mehr…) und gilt im Markt insgesamt als sehr gute Wahl. Er ist durch seine langjährige Erfahrung bei ThyssenKrupp krisenerprobt. Ein Umstand, der ihm zugute kommen sollte, denn er übernimmt die Verantwortung für die Bereiche Datenschutz, Recht und Compliance zu einem schwierigen Zeitpunkt.
Zwar sind die Affären, die einst zur Schaffung der Vorstandsstelle geführt hatten, inzwischen abgeschlossen. Doch ist bereits seit Monaten bekannt, dass die Deutsche Telekom in der Bonner Zentrale Stellen streichen wird. In der Wirtschaftspresse war im Herbst die Rede von bis zu 40 Prozent. Die Kürzungen werden, so viel ist inzwischen klar, unter anderem auch die rund 300 Mitarbeiter zählende Rechtsabteilung betreffen, wobei Details derzeit nicht bekannt sind. Gerüchte sprachen auch von möglichen Auslagerungen einzelner Bereiche. Dies ist nicht bestätigt. Es scheint unwahrscheinlich, dass die anderen Verantwortungsbereiche in Kremers künftigem Ressort von den Entwicklungen unberührt bleiben werden.
Kremer hat bereits bei ThyssenKrupp reichlich Erfahrung mit dem Umbau rechtsnaher Teams gesammelt. So hatte sich auch Thyssen vor einigen Jahren einen strikten Sparkurs verordnet, den auch die Rechtsabteilung mittragen musste. Während Kremer dort von Beginn an mitgestalten konnte, wird er aber nun zu einem Zeitpunkt zur Telekom stoßen, zu dem die grundsätzlichen Entscheidungen schon gefallen zu sein scheinen.
Wer Kremer bei ThyssenKrupp nachfolgen und ob es bei der Doppelfunktion General Counsel und Chief Compliance Officer bleiben wird, ist derzeit nicht bekannt.