Massive Umwälzungen

Buse verliert große Teile der Büros in Frankfurt und München

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  • JUVE

Zum Jahreswechsel kehren wesentliche Teile der Büros in Frankfurt und München Buse Heberer Fromm den Rücken. In Frankfurt gehen sechs Anwälte, in München JUVE-Recherchen zufolge sogar mindestens acht der dortigen 16 Berufsträger.

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Durch den Weggang von Lutz Hartmann (41), Prof. Dr. Bernd Reinmüller (65) und Stephan Menzemer (49) verliert die Kanzlei alle drei verbleibenden Frankfurter Equity-Partner, in München verabschiedet sich ein Team um die beiden Equity-Partner Udo Wisswede (55) und Franz Ostermayer (55). Zudem steht seit einigen Wochen fest, dass der Buse-Gründungspartner Klaus Beine in Frankfurt zum Jahreswechsel zu Beiten Burkhardt wechselt (mehr…).

Der Corporate-Partner Hartmann und der Arbeits- und Schiedsrechtsexperte Reinmüller, der mehr als drei Jahrzehnte für Buse und deren Vorgängerkanzleien tätig war, machen sich in Frankfurt mit weiteren Buse-Anwälten in neuer Einheit selbstständig. Mit ihnen wechselt unter anderem der auf Nachfolgeregelungen sowie Corporate und Kapitalmarktrecht spezialisierte Salary-Partner Dr. Stephan Schleitzer (52). Ebenfalls Teil des Teams sind die auf Arbeitsrecht und Prozesse spezialisierten Associates Dr. Axel von Einem und Suzan Jandali und der Corporate-Anwalt Dr. Rafael von der Heppe (40), der erst vor einem Jahr von der Lufthansa zu Buse gestoßen war. Insgesamt werden zunächst zehn Anwälte für die neue Kanzlei tätig. Die Sozietät will zudem mit Kanzleien in anderen Ländern ein internationales Netzwerk gründen.

Anerkannte Partner verlassen Buse

Vor allem Hartmann, der 2008 mit dem Team der damaligen Sozietät Heide zu Buse stieß (mehr…), galt bislang als einer der visibelsten Anwälte des Frankfurter Buse-Büros. Mit seinem Team hatte er in den vergangenen Jahren maßgeblichen Anteil am Ausbau der Corporate-Praxis, insbesondere durch die Arbeit im deutsch-französischen Rechtsverkehr, den es als ein Markenzeichen des Büro etablierte. Mit dieser Länderspezialisierung kam Buse auch zuletzt wieder bei mehreren Großkonzernen zum Zug, unter anderem dem Lebensmittelkonzern Danone.

Ähnlich visibel wie Hartmann agierte zuletzt auch der anerkannte IT-Experte Menzemer. Er wechselt nun zu Graf von Westphalen und steigt dort als Equity-Partner ein. Menzemer gehörte 1994 zu den Gründungspartnern des Frankfurter Buse-Büros, war Mitglied des Partnerrats und Leiter der Praxisgruppe Informationstechnologie, die künftig noch drei Equity-, vier Salary-Partner und vier Associates zählt. Menzemer berät zu Outsourcings genauso wie zu Joint Ventures und im Datenschutz.

Menzemer_Stephan_Matthias
Menzemer_Stephan_Matthias

Marktbeobachter bringen den Weggang der langjährig etablierten Partner zumindest in Teilen mit einer eher schleppenden internen Integration und büroübergreifenden Zusammenarbeit in Verbindung. Während andere Buse-Standorte in dieser Hinsicht Veränderungen zum Teil schon seit Längerem ins Visier genommen hatten, ergaben sich vor allem in Frankfurt eher wenig Berührungspunkte zu anderen Buse-Büros. Andererseits hatte Buse erst zum Jahresbeginn einen Partnerrat eingeführt, der unter anderem auch eine stärkere bundesweite Zusammenarbeit sowie eine fokussierte und auch stärker branchenspezifisch ausgerichtete Aufstellung vorantreiben soll.

Erneuter Rückschlag in München

In München stellten sich zuletzt ähnliche Herausforderungen.Vor Ort hatte zum Jahresbeginn der anerkannte und auf Unternehmens- und Vermögensnachfolgefragen spezialisierte Partner Hannspeter Riedel die Kanzlei in Richtung Peters Schönberger & Partner verlassen (mehr…). Riedel galt als Partner, der kanzleintern in den vergangenen Jahren für ein Streben nach einer stärkeren Integration stand. Er war Anfang 2010 mit dem gesamten damaligen Team von Spitzweg zu Buse gestoßen (mehr…). Dadurch hatte sich Buse, die sich zuvor von ihrem örtlichen Büro getrennt hatte, in der bayrischen Landeshauptstadt neu aufgestellt. Vor einer ähnlichen Aufgabe steht Buse nun wieder, denn JUVE-Recherchen zufolge sind es weite Teile des ehemaligen Spitzweg-Teams, die die Kanzlei verlassen. Wo sie künftig tätig sein werden, war bis Redaktionsschluss nicht bekannt.

Buse will die beiden Büros eigenen Angaben zufolge personell wieder substanziell stärken. In München ist die Kanzlei demnach in weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit einer ganzen Reihe von Anwälten aus unterschiedlichen Kanzleien. Finden die Gesprächen einen erfolgreichen Abschluss, könnte dort am Ende sogar ein personell größere Einheit als die bisherige für Buse tätig werden, so die Kanzlei. Fest steht in jedem Fall, dass Buse vor Ort in neue Büroräume umziehen wird.

Auch in Frankfurt verhandelt die Sozietät mit potenziellen Einsteigern. Wie weit die Gespräche dort fortgeschritten sind, war bis Redaktionsschluss indes nicht bekannt. (René Bender, Jörn Poppelbaum, Eva Flick)

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