Bryan Cave kam 2007 nach Deutschland, als sich in Hamburg ein Team von Buse Heberer Fromm der Kanzlei anschloss (mehr…). Wichtigster Schwerpunkt der Sozietät mit Hauptsitz in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri ist das Transaktionsgeschäft. Daneben spielen unter anderem auch die Themen IP, Arbeitsrecht und Prozesse eine bedeutende Rolle. Vor allem im Mittleren Westen der USA gehören zahlreiche bedeutende mittelständische Unternehmen zum Kernklientel der Sozietät, die weltweit mehr als 800 Anwälte zählt.
In Europa ist die Präsenz der Kanzlei aber bislang überschaubar. Zwar ist Bryan Cave seit bald drei Jahrzehnten in London vertreten, ist daneben aber nur noch in Hamburg und Paris präsent (mehr…). Aus Italien hatte sie sich erst Anfang dieses Jahres zurückgezogen (mehr…). In Hamburg wuchs die Kanzlei seit ihrem Start zwar stetig, aber eher langsam. Zuletzt hatte sie 2010 den Zugang des Arbeitsrechtlers Steffen Görres von Heisse Kursawe Eversheds vermeldet (mehr…). In Hamburg arbeiten derzeit rund ein Dutzend Anwälte.
Michael Leue, Managing-Partner von Bryan Cave in Hamburg, sagte: „Diese Verstärkung unseres deutschen Teams wird es Bryan Cave noch besser ermöglichen, Mandanten jedweder Größe national wie international zu unterstützen. Die signifikante Erfahrung unserer neuen Partner, insbesondere im Bereich Private Equity, baut unser bestehendes Angebot aus und stellt eine starke Grundlage für unser künftiges Wachstum weit über den Finanzbereich hinaus dar.“
Corporate-Lücke bei Haarmann
Die neuen Bryan Cave-Partner Fenck und Denzer gehörten zu der Reihe aufstrebender Partner bei Haarmann. Hinter den Kanzleigründern Prof. Dr. Wilhelm Haarmann, Francis Bellen und Dr. Christoph Schmitt sowie dem im vergangenen Jahr zum Equity-Partner ernannten Michael Graf bildeten sie auf Salary-Partner-Ebene das Rückgrat der Kanzlei im Gesellschaftsrecht und M&A.
Beide berieten zuletzt zusammen etwa die Familie Franger beim Verkauf der Internormen Technology Group an Eaton (mehr…). Fenck war seit dem Kanzleistart 2006 bei Haarmann und 2009 Salary-Partner geworden. Denzer kam Anfang 2010 von Skadden Arps Slate Meagher & Flom als Salary-Partner zu Haarmann (mehr…).
Als Corporate-Spezialisten auf Salary-Partner-Ebene verbleibt bei Haarmann nun nur noch Robert Bastian, denn auch die erst im Sommer gekommene Dr. Hortense Trendelenburg (mehr…) wird die Kanzlei Ende Januar 2012 wieder verlassen.
Damit ist der Ausbaukurs von Haarmann zunächst wieder unterbrochen. In den vergangenen zwei Jahren verzeichnete die Kanzlei ein erhöhtes Deal-Aufkommen und wachsende Anerkennung im Frankfurter Markt, nachdem sich Anfang 2009 eine Reihe von Partnern im Streit von Haarmann getrennt hatten (mehr…).
Erst kürzlich ging dann mit der Arbeitsrechtlerin Jana Klotz erneut eine Salary-Partnerin (mehr…). Nach den jetzigen Weggängen mehren sich die Anzeichen, dass in der zweiten Reihe der Kanzlei wieder Unruhe aufkommt.
Für Haarmann arbeiten insgesamt noch rund 20 Berufsträger. Laut Namenspartner Prof. Dr. Wilhelm Haarmann wird sich seine Kanzlei nun kurzfristig um Verstärkung auf allen Ebenen bemühen, „denn wir arbeiten zurzeit unter Volldampf“. (René Bender, Jörn Poppelbaum)