Gaggl war erst 2013 zu FPLP zurückgekehrt, nachdem er von 2010 an rund drei Jahre die Rechtsabteilung der Crédit Suisse in Österreich geleitet hatte. Davor war er seit 2000 zunächst bei der Finanzmarktaufsicht und dann als Rechtsanwaltsanwärter bei Wolf Theiss und FPLP tätig gewesen, ehe er nach seiner Eintragung von 2004 bis 2010 sechs Jahre als Anwalt bei FPLP arbeitete.
„Nur als Inhouse-Jurist ist man wirklich am gesamten Lifecircle eines Produktes beteiligt und kann dieses maßgeschneidert juristisch begleiteten“, sagte Gaggl. Er berichtet in seiner neuen Funktion bei der ING DiBa an den Leiter Risk Management sowie die Geschäftsleitung vor Ort. In seiner Abteilung sind insgesamt sechs Mitarbeiter tätig, davon drei Juristen. Sein Vorgänger Klaus Schweda ist seit November Head of Regulatory and Legal Coordination bei der BMW Bank in München.
Gesicht von FPLP stark verändert
Nach dem Weggang von Gaggl ist kein originärer Bank- und Finanzrechtler mehr bei FPLP tätig. Sein Wechsel reiht sich ein in eine ganze Liste von Abgängen erfahrener Anwälte seit gut einem Jahr. Die meisten machten sich in eigenen Einheiten selbstständig, wie etwa der Energieexperte Dr. Thomas Starlinger und der Kartellrechtsspezialist Christian Mayer, die Starlinger Mayer gründeten, der IP-Rechtler Constantin Kletzer (Geistwert) sowie die Corporate-Anwälte Dr. Robin Lumsden und Dr. Wolfgang Sieh (beide Lumsden and Partners).
Dementsprechend thematisieren Marktteilnehmer immer wieder die strukturelle Aufstellung der Kanzlei. Allerdings blieb FPLP in ihrem Kerngeschäft, der Beratung von großvolumigen, häufig grenzüberschreitenden Deals und Restrukturierungen, nahezu unverändert präsent. Dennoch kündigte Polak bereits im Februar im Gespräch mit JUVE an: “Die Kanzlei ist dabei, sich für die nächste Generation zu organisieren.” Aktuell sind in der Kanzlei vier Partner, vier Substituten und vier Rechtsanwaltsanwärter tätig.