Unfall mit Folgen

hba und Scherbaum Seebacher sanieren Dirninger

Die steirische Rohrleitungsbaufirma Dirninger hat beim Landesgericht Leoben ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Passiva belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Betroffen sind 83 Beschäftigte und rund 190 Gläubiger. Es handelt sich um ein Hauptverfahren im Sinne der Europäischen Insolvenzverordnung.

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Bernhard Astner
Bernhard Astner

Ursache für die Pleite ist nach Angaben des Unternehmens in erster Linie ein Unfall auf einer Baustelle in Tschechien im Rahmen eines Großprojektes. Bei dem Unfall, der von einem Subunternehmen verschuldet worden sein soll, war ein Kranseil abgerissen und ein Kessel abgestürzt. Es entstand ein Schaden von mindestens fünf Millionen Euro. Zudem soll es bei einem weiteren Großprojekt zu Forderungsausfällen gekommen sein.

Den Verbindlichkeiten des Unternehmens von rund 19,16 Millionen Euro stehen Aktiva von etwa 4,25 Millionen Euro gegenüber. Grundsätzlich strebt die Geschäftsführung eine Fortführung des Betriebs an, auch wenn aktuell Baustellen aufgrund der Corona-Krise eingestellt wurden. Die Insolvenzgläubiger sollen laut Sanierungsplanvorschlag eine Quote von 20 Prozent ihrer Forderungen erhalten.

Das 1979 gegründete Unternehmen mit Sitz in Weißenbach an der Enns in der Gemeinde Sankt Gallen ist auf die Installation und Verlegung von Rohrleitungen spezialisiert. Zusammen mit seinen Tochtergesellschaften in Deutschland, Tschechien und Italien beschäftigt der Anlagenbauer eigenen Angaben zufolge rund 160 Dienstnehmer bei einem Gesamtumsatz von etwa 18 Millionen Euro.

Masseverwalter
Held Berdnik Astner (Graz): Dr. Bernhard Astner

Clemens Jaufer
Clemens Jaufer

Schuldnervertreter
Scherbaum Seebacher (Graz): Dr. Clemens Jaufer (Federführung; Insolvenz und Restrukturierung); Associates: Lukas Andrieu (Anlagenbaurecht), Julia Anderl (Insolvenz und Arbeitsrecht), Alexander Painsi (Insolvenz und Finanzierungen; letztere beide Rechtsanwaltsanwärter).

Hintergrund: hba-Partner Astner ist einer der angesehensten Anwälte in der Steiermark und hat schon unzählige Unternehmen durch die Insolvenz begleitet beziehungsweise erfolgreich restrukturiert. 

Die Grazer Kanzlei Scherbaum Seebacher gehört zur Marktspitze in der Steiermark und ist insbesondere über die insolvenzrechtliche Beratung von Namenspartner Dr. Norbert Scherbaum groß geworden. Für die Schuldnerin kam die Kanzlei erstmals zum Zug. Scherbaum-Partner Jaufer wurde aufgrund seiner Erfahrung mit finanziellen Restrukturierungen bei Anlagenbauunternehmen empfohlen.

Held Berdnik Astner und Scherbaum Seebacher standen sich in umgekehrten Rollen bei der Insolvenz des steirischen Traditionsunternehmes Krobath Wasser Wärme Wohlbehagen im Jahr 2014 sowie dem anschließenden Management-Buy-out des Unternehmens im Jahr 2015 gegenüber.

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