Denkhaus startete umgehend einen M&A-Prozess und strebt einer Mitteilung zufolge den zeitnahen Einstieg eines Investors an. Die Gruppe mit rund 450 Mitarbeitenden meldete für das Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von etwa 120 Millionen Euro.
Der Umsatz des vor allem für Jeanskleidung bekannten Unternehmens verteilt sich auf drei Säulen: Etwa 40 Prozent stammen aus dem Wholesale-Geschäft mit rund 1.000 Kunden weltweit. Der Onlinehandel macht 25 Prozent aus, während das stationäre Geschäft mit 35 Prozent zum Umsatz beiträgt.
Das Filialnetz des 1978 gegründeten Unternehmens umfasst 27 Stores, davon 19 in Deutschland sowie weitere Standorte in Österreich, den Niederlanden, Belgien und Spanien. Hinzu kommen sechs Outlet-Stores in Deutschland und den Niederlanden sowie neun Franchise-Stores in Deutschland und der Schweiz.
Die Berater im Überblick
Insolvenzverwaltung
BRL Boege Rohde Luebbehuesen (Hamburg): Stefan Denkhaus (vorläufiger Insolvenzverwalter), Friedrich von Kaltenborn-Stachau, Victor von dem Bussche (alle Insolvenzrecht), Alexander Oberreit, Maren Muke (beide Arbeitsrecht), Georg Faude, Katharina Gerdes, Nathalie Mohr; Associates: Bastian Clement, Dr. Julian Hageböke, Daniel Strusch, Justus Röske (alle Insolvenzrecht)
Berater Closed
SJPP Restrukturierung (Hamburg): Dr. Christian Mikolajczak (Federführung), Dr. Dietmar Penzlin, Niklas Marwedel (alle Insolvenzrecht)
Berater Bankenkonsortium
CMS Hasche Sigle (Hamburg): Dr. Susann Brackmann (Insolvenzrecht) – aus dem Markt bekannt
Hintergrund: Der renommierte Hamburger Insolvenzverwalter Denkhaus hatte zuletzt vor allem mit der Galeria Kaufhof-Verwaltung in einem bundesweit stark beachteten Großmandat auf sich aufmerksam gemacht. Zuletzt war er an der Seite von Friedemann Schade als Verwalter von Gesellschaften des Berliner Bauunternehmens Ziegert zu sehen. Schade war ebenfalls in den Galeria-Themenkomplex involviert.
Nach JUVE-Informationen hatte die renommierte Restrukturierungspraxis von SJPP bereits im Frühjahr mögliche außerinsolvenzliche Sanierungsoptionen ausgelotet und brachte dann das Verfahren auf den Weg. Die Restrukturierer von SJPP beraten als Spezialkanzlei weiter, nachdem sich in diesem Jahr das Transaktionsteam von Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin um Gründungspartner Dr. Edzard Schmidt-Jortzig der Hamburger Corporate-Boutique Valbeek angeschlossen hatte. Federführend in Sachen Closed ist bei SJPP nun Mikolajczak. Im erneuten Verfahren der Lebensmittelunternehmen Arko, Hussel und Eilles 2024 war er Teil des Teams von Verwalter Penzlin.
Bei der Ziegert-Insolvenz hatte CMS-Partnerin Brackmann die Gläubigerbank Hypo Vorarlberg beraten. Und auch bei Closed soll die 2024 von Hogan Lovells zu CMS gewechselte Hamburgerin den Gläubigerbanken zur Seite stehen.
Einen Betriebsrat hat Closed nach Marktinformationen nicht, demzufolge auch keine einheitliche rechtliche Vertretung der Interessen der Mitarbeitenden.