Aus der Insolvenz

Vivantes wird mit RBS und BMH neue Eignerin des Ida-Wolff-Krankenhauses

Der Krankenhauskonzern Vivantes hat das Ida-Wolff-Krankenhaus in Berlin-Neukölln sowie das dazugehörige Pflegeheim übernommen. Den Kaufvertrag schloss Vivantes mit Joachim Voigt-Salus, dem Insolvenzverwalter der beiden Häuser. Sie wurden einst von der Berliner Arbeiterwohlfahrt (AWO) betrieben, die zuvor noch in die Insolvenz gegangen war.

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Vivantes gilt mit über 14.000 Mitarbeitern und über 5.000 Betten als der größte kommunale Krankenhauskonzern in Deutschland. Das Ida-Wolff-Krankenhaus mit rund 156 Betten und 130 Mitarbeitern ist nun die zehnte Klinik, die zur Berliner Vivantes-Gruppe gehört. Das ebenfalls erworbene Pflegeheim mit rund 70 Mitarbeitern verfügt über 200 Plätze. Die Mitarbeiter der Klinik und des Heims will Vivantes weiterbeschäftigen. Das Bundeskartellamt hat dem Deal bereits zugestimmt.

Berater Vivantes
Inhouse (Berlin): Dr. Julia Kirsch (Leiterin Recht)
RBS RoeverBroennerSusat (Berlin): Dr. Daniel Ruppelt (Federführung; Gesellschaftsrecht/M&A), Dr. Tatjana Ellerbrock (Kartellrecht); Associates: Norman Langhoff (Medizinrecht), Hannes Göthel (Gesellschaftsrecht/M&A, Immobilienrecht)
BMH Bräutigam & Partner (Berlin): Dr. Roland Gastell (Arbeitsrecht)

Insolvenzverwaltung Ida-Wolff-Krankenhaus und Ida-Wolff-Geriatriezentrum
Voigt Salus (Berlin): Joachim Voigt-Salus (Insolvenzverwalter), Oliver Sietz

Hintergrund: Joachim Voigt-Salus führte den AWO-Landesverband Ende 2011 aus dem Insolvenzverfahren heraus und schloss nun den Verkauf der beiden Tochtergesellschaften ab. Die gleichnamige Berliner Sozietät stellt in letzter Zeit regelmäßig Insolvenzverwalter für Wohlfahrtsverbände.

Die multidisziplinäre Kanzlei RBS ist für ihre Beratung im Gesundheitssektor angesehen und oft in Krankenhaustransaktionen involviert. Kürzlich stand sie der Ameos-Gruppe zur Seite, als diese das Sana-Ohre-Klinikum in Haldensleben erwarb. Im Frühjahr 2013 beriet RBS wiederum Sana, die damals die Kliniken des Landkreises Biberach übernahm (mehr…).

RBS beriet Vivantes in der Vergangenheit gesellschafts- und vertragsrechtlich. Die Übernahme der Ida-Wolff-Häuser war jedoch die erste größere Transaktion, die RBS für den Krankenhauskonzern betreut hat. In arbeitsrechtlichen Fragen greift Vivantes seit Jahren regelmäßig auf die Expertise des BMH-Partners Gastell zurück.

Auf Inhouse-Seite steuerte Vivantes-Justiziarin Kirsch die Transaktion. Sie hat die Leitung der Rechtsabteilung im August dieses Jahres kommissarisch übernommen, nachdem sie zuvor die Stellvertretung inne hatte. Der bisherige Leiter Recht, Volker Ettwig, hat das Unternehmen mit noch unbekanntem Ziel verlassen. Er war 2008 vom Versicherer Ergo in Düsseldorf zu Vivantes gewechselt (mehr…). (Silke Brünger)

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