Die Produktion von Siliziumkarbid-Chips soll bis 2027 auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks der VSE AG in der Gemeinde Ensdorf entstehen. Zur öffentlichen Präsentation des Projekts reisten Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck an und unterstrichen damit das deutsche und europäische Interesse an einer eigenen Produktion von Halbleitern. Schließlich hatten während der Corona-Pandemie stockende Chiplieferungen zu massiven Produktionsausfällen in der Autoindustrie geführt.
Beteiligt an dem Projekt ist auch der Autozulieferer ZF Friedrichshafen, der rund 170 Millionen Euro in die Produktion investieren und zudem mit Wolfspeed zusammen ein Forschungs- und Entwicklungszentrum aufbauen will. Wo dieses in Deutschland angesiedelt wird, ist noch nicht entschieden.
Stabiler Halbleiterwerkstoff
Siliziumkarbid ist wärmeresistent und kann beim Verbauen in E-Mobilen deren Reichweite nennenswert erhöhen. Auch die Wolfspeed-Wettbewerber Intel und Infineon haben bereits 2022 angekündigt, Chipfabrikationen in Deutschland zu errichten, jeweils in Verbindung mit Fördermittelzusagen aus der EU.
Die Gemeinschaft hat den ‚European Chips Act‘ auf den Weg gebracht. Mit ihm verbunden sind rund 43 Milliarden Euro an staatlichen und privaten Ressourcen. Der Industrieausschuss im Europäischen Parlament hat für die Umsetzung der Finanzierung gestimmt, weitere Genehmigungen stehen jedoch aus. Zielvorgabe ist ein europäischer Anteil von 20 Prozent an der weltweiten Chipherstellung binnen zehn Jahren – das entspräche einer Verdoppelung der aktuellen Zahlen.
Berater Wolfspeed
Inhouse Recht (Durham/USA): Brad Kohn (General Counsel)
Bird & Bird (Frankfurt): Dr. Kai Kerger (Federführung; Corporate/M&A), Dr. Barbara Geck (Arbeitsrecht), Dr. Stephan Waldheim (Kartellrecht), Dr. Matthias Lang (Öffentliches Recht/Beihilferecht; beide Düsseldorf), Dr. Christopher Maierhöfer (IP; München), Rolf Schmich (Steuerrecht), Dr. Hermann Rothfuchs (Öffentliches Recht/Baurecht), Dr. Michael Jünemann (Bank- und Finanzrecht; beide München); Dr. Christina Lorenz; Associates: Johanna Schindler, Simon Wolfheimer (alle Corporate/M&A), Franziska Fiedler (Arbeitsrecht), Tamy Tietze, Maren Steiert (beide Kartellrecht), Stefanie Kremer, Dr. Tobias Büscher, Anja Holtermann (alle Öffentliches Recht/Beihilferecht; alle fünf Düsseldorf), Roksana Hosseini (IP; München), Michael Brüggemann (Steuerrecht; Düsseldorf), Tatjana Beck , Georg Höxter (beide Hamburg), Pia Schettki (alle Öffentliches Recht), Timo Förster (Bank- und Finanzrecht).
Smith & Anderson (Raleigh/USA): Robert Duggins (Federführung), Miranda Miller (beide Corporate/M&A) − aus dem Markt bekannt
Berater ZF
Inhouse Recht (Friedrichshafen): Dr. Jan Eckert (General Counsel), Michael Georgi (Senior Legal Counsel)
Gütt Olk Feldhaus (München): Dr. Sebastian Olk, Dr. Adrian von Prittwitz (beide Federführung; beide Corporate/M&A), Thomas Becker (IP/IT); Associates: Isabelle Vrancken, Maximilian Spindler, Dr. Dominik Forstner (alle Corporate/M&A)
Pusch Wahlig Workplace Law (München): Ingo Sappa (Arbeitsrecht)
Simpson Thacher & Bartlett (New York): Jakob Rendtorff (Federführung; Corporate/M&A) − aus dem Markt bekannt
Held Jaguttis (Köln): Dr. Malte Jaguttis, Dr. Simeon Held, Dr. Bernard Altpeter (alle Öffentliches Recht/Beihilferecht)
Berater Gemeinde Ensdorf
Martini Mogg Vogt (Koblenz): Dr. Andreas Dazert (Verwaltungsrecht)
Berater Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Saar
Otting Zinger (Hanau): Dr. Olaf Otting (Verwaltungsrecht) − aus dem Markt bekannt
Berater VSE AG
Oppenhoff (Köln): Holger Hofmann (Federführung; Öffentliches Wirtschaftsrecht) − aus dem Markt bekannt
Rapräger (Saarbrücken): Prof. Dr. Holger Kröninger (Verwaltungsrecht) − aus dem Markt bekannt
Hintergrund: Bird & Bird mit Partner Kerger wurde von Wolfspeed angesprochen. Das Unternehmen war im Zusammenhang mit früheren Mandaten Kergers für den französisch-italienischen Autobauer Stellantis auf das Team aufmerksam geworden. Maßgeblich war eine Tätigkeit 2020 bei der Gründung der Automotive Cells Company (ACC), einem Batterie-Joint Venture von Stellantis (damals PSA) und der Konzerntochter Opel mit Total. Bird & Bird war auch im Mandat, als Mercedes sich im März 2022 an der ACC beteiligte und später im Mai seinen zusammen mit BMW betriebenen Carsharingdienst Share Now an Stellantis veräußerte.
Smith & Anderson begleitet Wolfspeed und deren Vorgängerin Cree Inc. langjährig bei Transaktionen, sie war auch beim Börsengang 2021 involviert. 2020 trennte sich Wolfspeed mit Unterstützung von Smith & Anderson von seiner LED-Sparte, dem ursprünglichen Kerngeschäft des 1987 gegründeten Unternehmens.
ZF Friedrichshafen hat ein Panel an M&A-Beratern
Gütt Olk Feldhaus (GOF) um Namensparter Olk ist Teil des Panels von ZF und ist von den Friedrichshafenern seit 2015 vielfach mandatiert worden, in der Regel bei Small und Mid Cap-Transaktionen. 2021 stand sie ZF zur Seite, als diese AAC Technologies als Partner beim Softwareanbieter Ibeo Automotive Systems integrierte. GOF kooperiert bei US-Themen regelmäßig mit Simpson Thacher. Held Jaguttis wird von ZF langjährig mandatiert, brachte hier einmal mehr an der Seite von GOF ihre beihilfe- und öffentlich-rechtliche Kompetenz ein.
ZF, für die wieder der langjährige Group General Counsel Eckert im Lead war, mandatiert bei größeren Deals überwiegend Teams von Latham oder Freshfields.
Oppenhoff war von der Grundstückseigentümerin im Vorfeld mandatiert worden. Die Kanzlei hatte die VSE AG bereits 2008 bei einer Beteiligung an den Stadtwerken Saarbrücken beraten.
Dazert von Martini Mogg Vogt wird häufig von Kommunen mandatiert, mit Schwerpunkt in Rheinland-Pfalz und Hessen. Er kam hier über eine Empfehlung ins Mandat und bereitete den planungsrechtlichen Boden für das Vorhaben, im Zusammenspiel mit den marktbekannten Verwaltungsrechtlern Otting und Kröninger. Diese waren im Auftrag von Grundstückskäuferin LEG und Verkäuferin VSE AG tätig.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt weiterer behördlicher Freigaben. Bindende Vertragsabschlüsse werden zum Abschluss des ersten Halbjahres erwartet.