Im Zentrum des Deals stehen schwere und mittelschwere Verbrennermotoren der Baureihen MDEG und HDEP, in deren Weiterentwicklung die Verkäuferin selber keine Mittel mehr investieren will. Daimler Truck hat 2022 verkündet, sich vor allem auf lokal CO2-neutrale Transportsysteme zu fokussieren. Die mittelschweren Systeme kommen etwa bei Baumaschinen zum Einsatz, die schweren abseits der Straße, etwa bei großen Landmaschinen. Deutz will beide Baureihen eigenständig weiterentwickeln, auch für den Einsatz synthetischer Kraftstoffe.
Für die Rechte an den schweren Motoren zahlt Deutz einen zeitlich gestaffelten Barbetrag. Die Lizenzen an den mittelschweren Systemen erwirbt das Kölner Unternehmen im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien. Daimler Truck wird auf diesem Weg künftig 4,19 Prozent an der Deutz AG halten. Mehr Anteile verbuchen lediglich die Fondsbetreiber DWS Investment (4,99 Prozent), Ardan Livvey Investors (5,0 Prozent) und UniDeutschland (6,21 Prozent).
Die schweren Motoren werden wie bisher im Werk Mannheim von Daimler Truck gefertigt, Deutz komplettiert sie in der eigenen Produktionsstätte. Die mittelschweren Systeme erstellt Deutz eigenständig. Der Start der Produktion ist ab 2028 geplant.
Berater Deutz
Inhouse Recht: Dr. Fabian Dietrich (Leiter Recht)
Freshfields Bruckhaus Deringer: Prof. Dr. Christoph Seibt (Hamburg), Dr. Sabrina Kulenkamp (Frankfurt; beide Federführung; beide Corporate/M&A), Dr. Philipp Dohnke (IP), Dr. Alexander Schwahn (Steuerrecht; beide Hamburg), Dr. Martin Klusmann, Juliane Ziebarth (beide Kartellrecht; beide Düsseldorf); Associates: Dr. Maximilian Stöwahse, Dr. Maximilian Berenbrok, Dr. Felix Abetz (alle Corporate/M&A), Dr. Aljosha Barath (IP), Andrea Strackerjan (Steuerrecht; alle Hamburg)
Berater Daimler Truck
Inhouse Recht (Stuttgart): Judith Walz (Leitung M&A), Ines Heuchert (Leitung Kartellrecht), Christian Ries, Peter Freitag (beide M&A), Julia Kurz (Kartellrecht)
Noerr: Dr. Michael Brellochs (Corporate/M&A), Prof. Dr. Peter Bräutigam (IT), Dr. Carsten Heinz (Steuerrecht; alle München), Dr. Alexander Hirsch (Düsseldorf), Dr. Georg Langheld (beide Corporate/M&A), Dr. Florian Schmitt (IT); Associates: Dr. Timm Gaßner, Dr. Georg Langheld, Dr. Philipp Buchs (Corporate/M&A), Dr. Thomas Bücheler (Steuerrecht; alle München)
Oppenländer (Stuttgart): Dr. Christoph Wolf (Federführung); Associate: Dr. Natalie Seitz (beide Kartellrecht)
Hintergrund: Freshfields hat mit einem Team um Partner Seibt die Deutz AG bereits in der Vergangenheit bei M&A-Transaktionen unterstützt. Zuletzt beriet Freshfields 2021 zur Beteiligung am dänischen Unternehmen Blue Technologies, das Brennstoffzellen fertigt, davor 2017 beim Erwerb von Torqeedo, die Elektromotoren für die Binnenschifffahrt anbietet.
Noerr, die sich hier primär um die aktienrechtliche Strukturierung der Transaktion sowie die Lizenzverträge kümmerte, berät Daimler Truck regelmäßig im Bereich Corporate/M&A. Schon für die frühere Daimler AG, von der die Truck-Sparte 2021 abgespalten wurde, war die Einheit vielfach tätig und sie ist laut Marktangaben auch für deren Nachfolgegesellschaft Mercedes-Benz im Einsatz.
Die Kartellrechtler von Oppenländer, für die hier Partner Wolf im Mandat war, gehören zu den festen Ansprechpartnerinnen von Daimler Truck. Von Vorgängerin Daimler AG wurde Oppenländer ebenfalls vielfach im Kartellrecht mandatiert.