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Gordon Brothers schlägt mit Kirkland die Marke Orsay los

Ein privater tschechischer Investor hat die globale Marke Orsay von Gordon Brothers übernommen. Dabei erwarb der Investor auch das Archiv sowie die damit verbundenen Marken- und sonstigen geistigen Eigentumsrechte.

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Mit dem Verkauf endet die kurze Zeit der Marke Orsay als Eigentum von Gordon Brothers. Erst im März hatte die Investmentgesellschaft die Marke gekauft, kurz nachdem für das Unternehmen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet worden war.

Die Wurzeln des Textilunternehmens reichen bis in das Jahr 1975 zurück, als Orsay von der französischen Mulliez-Gruppe im deutschen Willstätt gegründet wurde. Im Februar beschäftigte das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit rund 5.000 Mitarbeitende in 720 Filialen.

Die Corona-Pandemie hatte das Unternehmen hart getroffen. Bereits 2020 schloss Orsay die ersten Filialen, unter anderem in der Schweiz. 2021 erhielt der Textilhersteller einen Kredit aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds, dennoch musste er Anfang 2022 den Weg in die Insolvenz antreten. Im März verkaufte die Mulliez-Gruppe die Marke Orsay schließlich an Gordon Brothers. Im Sommer wurde das Aus für alle deutschen Orsay-Filialen und die dort beschäftigten 2.500 Angestellten bekannt, auch der unternehmenseigene Onlineshop wurde eingestellt.

Zuletzt vertrieb Gordon Brothers Kleidung unter dem Label Orsay über Franchisenehmer, den Großhandel sowie Onlineshops. Einer dieser Onlineshops ist der tschechische Onlinehändler Bibloo, auf den die bisherige Onlineadresse des Unternehmens, orsay.com, weiterleitet.

Bereits in der Vergangenheit hatte sich Gordon Brothers verschiedene Markenrechte gesichert, um diese wiederzubeleben. Beispiele dafür sind Bench, Laura Ashley oder Nicole Miller. Um wen es sich bei dem privaten Investor handelt, der nun die Markenrechte erwarb, ist nicht bekannt. Es soll sich um eine vermögende Privatperson handeln, die einer größeren Handelskette nahesteht.

Berater Investor
Ecovis Ježek (Prag): Mojmír Ježek (Federführung; Corporate/M&A) – aus dem Markt bekannt

Berater Gordon Brothers
Kirkland & Ellis
(München): Dr. Hendrik Braun (Federführung; Private Equity/M&A), Dr. Alexander Längsfeld (Finanzierung); Associates: Dr. Tamara Zehentbauer, Dr. Johannes Rowold (beide Private Equity/M&A)

Hintergrund: Kirkland hatte Gordon Brothers bereits 2020 bei einem Engagement in Deutschland beraten. Damals handelte es sich um eine Asset-Based-Lending-Fazilität in Höhe von 100 Millionen Euro für eine deutsche SB-Warenhauskette.

Der tschechische Investor setzte nach Marktinformationen auf die tschechische Kanzlei Ecovis Ježek aus dem internationalen Kanzleinetzwerk Ecovis. Namenspartner Ježek, bei dem die Federführung lag, hatte in der Vergangenheit unter anderem im Prager Büro von Noerr sowie später in der tschechischen Niederlassung von White & Case gearbeitet.

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