Der Vertrag sei unterzeichnet, der Preis für Vattenfalls Anteil am Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) betrage bei dem aktuellen Stand des Bauprojektes 300 Millionen Euro, teilte das Chemieunternehmen mit. Einschließlich des BASF-Beitrags zum Bau des Windparks betrage das finanzielle Engagement der BASF rund 1,6 Milliarden Euro, teilte der Konzern mit.
Die Montagearbeiten vor der niederländischen Küste sollen im Juli beginnen. „Nach vollständiger Inbetriebnahme wird der Windpark mit 140 Windturbinen und einer installierten Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt der größte Offshore-Windpark der Welt sein“, hieß es.
Schlüssel zu Klimaneutralität
Die vollständige Inbetriebnahme sei für 2023 geplant. Es werde der erste vollständig kommerzielle Offshore-Windpark der Welt sein, der keine Subventionen für den produzierten Strom erhält, so das Unternehmen. Ein erheblicher Teil der Stromproduktion sei für niederländische Vattenfall-Kunden reserviert. BASF wolle ihren Strom wiederum für die Chemieproduktion nutzen, vor allem für das BASF-Werk in Antwerpen, dem zweitgrößten Standort der BASF-Gruppe.
Das Unternehmen erwerbe den umweltfreundlichen Strom aus seinem Anteil des Windparks über einen langfristigen Abnahmevertrag. Dieser Deal sei ein Schlüsselelement der Transformation hin zur Klimaneutralität: BASF will die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 25 Prozent reduzieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen.
Im Mai hatte BASF bereits ein großes Windparkprojekt mit RWE bekannt gegeben. Der zusätzliche Offshore-Windpark mit einer Leistung von 2 Gigawatt soll den Standort Ludwigshafen mit grünem Strom versorgen und zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff dienen. Zur Realisierung des Vorhabens forderten die Unternehmen einen entsprechenden Regulierungsrahmen. Zumindest die Vattenfall-Transaktion soll – sofern die zuständigen Behörden zustimmen – im vierten Quartal abgeschlossen werden.
Berater BASF
Inhouse Recht (Ludwigshafen): Dr. Georg Franzmann (VP Legal Corporate), Dr. Stefan Rothweiler (Director Legal Corporate; beide Federführung), Dr. Holger Pattberg, Andrea Schreiber, Tarec Alio, Stephan Purps, Coert Becx.
DLA Piper: Dr. Benjamin Parameswaran (Hamburg), Carlos Robles y Zepf (Frankfurt; beide Federführung; beide Corporate/M&A), Michael Cieslarczyk (Energierecht; Köln), Dr. Wolfram Distler (Finanzierung), Semin O (Kartellrecht; beide Frankfurt), Dr. Philipp Clemens (Corporate/M&A; Hamburg), Sergej Bräuer (Frankfurt), Dr. Enno Ahlenstiel (beide Kartellrecht); Associates: Christopher Ollech (Energierecht; Köln), Friederike Rickers (Corporate/M&A; Hamburg)
Berater Vattenfall
Inhouse Recht (Amsterdam): Liebrich Hiemstra, Andreas Pennink (beide Senior Legal Counsel) – aus dem Markt bekannt
Clifford Chance (Amsterdam): Hein Tonnaer (Finanzierung), Liesbeth Buiter (Corporate; beide Federführung), Jeroen Thijssen (Corporate), Michiel Sunderman (Arbeitsrecht), James Pay (Finanzierung; London), Björn Heinlein (Corporate/Energierecht; Düsseldorf), Tim Heerschop, Jaap Koste (beide Corporate), Nanette Rutgers (Finanzierung), Frans Muller (Kartellrecht); Associates: Jasper Wesselman, Katja Busuladžić, Laura Stegeman, Thomas Heijerman (alle Corporate), Zaid Mansour (Corporate/Energierecht; Düsseldorf), Rutger Dekker, Carlijn Tenge, Philip Walsh, Felicity Ward, Samiha Bham (beide London; alle Finanzierung), Stern Flik (Arbeitsrecht), Leonhard Rudolph (Immobilienrecht; London)
Hintergrund: Clifford Chance konnte hier nach JUVE-Recherchen eine Neumandantin gewinnen. Mit einem internationalen Team hat sie Vattenfall zum Verkaufsprozess und zur Abnahmestruktur im langlaufenden Liefervertrag beraten. Zudem arbeitete die Kanzlei die Verträge für die Bau- und Betriebsführung mit aus, unterlegte die Projektfinanzierung rechtlich und prüfte regulatorische Aspekte in diesem Vorhaben, das als wichtiger Baustein der europäischen Energiewende gilt.
Gesteuert wurde die Verkaufstransaktion aus dem Amsterdamer Büro heraus, zusammen mit den Inhouse-Juristen. Zu dem internationalen Clifford-Team unter deutscher Beteiligung zählten hierzulande der im Energiesektor erfahrene Partner Heinlein und Senior Associate Mansour.
Dass DLA Piper von dem transaktionserfahrenen Inhouse-Team der BASF mandatiert wird, kommt regelmäßig vor. Die Kanzlei ist dort auf dem Panel und war schon bei einigen strategisch relevanten Deals für die Ludwigshafener im Einsatz. Bei dieser mehrteiligen Transaktion kam auch sie mit ihrer internationaler Aufstellung zum Zug und übernahm zunächst die Due Diligence und unterstützte dann auch die diversen Vertragsverhandlungen. (mit Material von dpa)