Unter dem Schutzschirm

DHS-Gesellschaften mit Leonhardt Rattunde saniert

Autor/en
  • JUVE

Die beiden Gesellschaften der Bremer Deutsche Handelsservice Gesellschaft (DHS), DHS Instore Service und DHS Vertriebs Service, haben ihr Insolvenzverfahren unter dem sogenannten Schutzschirm erfolgreich abgeschlossen: Die DHS Instore Service und Infinite Group/HMsolutions führen nach einer übertragenden Sanierung seit Juli den Geschäftsbetrieb fort.

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Martin Lambrecht
Martin Lambrecht

Demnach konnten bei beiden Gesellschaften bis auf 22 Arbeitsplätze in der Verwaltung alle 2.300 Arbeitsplätze erhalten werden.

Presseberichten zufolge war die Insolvenz bezogen auf die Anzahl der Beschäftigten die bislang größte des laufenden Jahres. Nicht betroffen von den Verfahren war die Muttergesellschaft. Die übrigen DHS-Gesellschaften hatten Anfang des Jahres ein Insolvenzverfahren unter dem Schutzschirm begonnen. Sie waren mit Einführung des Mindestlohns unter Druck geraten.

DHS Instore Service, der bundesweit rund 1.900 Mitarbeiter beschäftigt, räumt als Logistiker im Auftrag von Einzelhandelsunternehmen Waren in Supermärkten ein. Dort hat sich der bisherige Mehrheitsgesellschafter Rudolf Schmidt aus Altersgründen zurückgezogen, der bisherige Geschäftsführer stieg im Wege eines Management-Buy-outs auch als Gesellschafter ein.

DHS Vertriebsgesellschaft beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Sie ist im Fachmerchandising und Promotion-Geschäft tätig. Der Geschäftsbetrieb wurde im Wege einer übertragenden Sanierung von dem englischen Dienstleister Infinite Group/HMsolutions übernommen.

Vertreter DHS-Gruppe
Leonhardt Rattunde (Düsseldorf): Martin Lambrecht (Federführung), Annamia Beyer (Insolvenzrecht); Associate: Sibylle Gohlke (Arbeitsrecht)

Vertreter Rudolf Schmidt
Tallen (Meppen): Maike Tallen

Vertreter DHS Instore Service/Geschäftsführer
Junge Schüngeler Wendland (Köln): Irmtraud Wendland (Federführung), Marc Baldus (Lizenz- und Markenrecht) – aus dem Markt bekannt

Sachwaltung DHS
Haslinger & Korrell (Bremen): Bora Haslinger

Christopher Tallen
Christopher Tallen

Hintergrund: Die auf Sanierung und Insolvenzrecht spezialisierte Kanzlei Leonhardt Rattunde kam auf Empfehlung der Kanzlei Tallen ins Mandat. Sie erarbeitete mit der Geschäftsführung während des Schutzschirmverfahrens einen Sanierungsplan. Zum Leonhardt-Team gehörte auch Wirtschaftsjurist Christoph Heusler, der für die Sanierungsplanung zuständig war.

Die auf Insolvenzarbeitsrecht spezialisierte Sibylle Gohlke stieß erst im Mai als Associate von Klaas & Kollegen aus Krefeld zu Leonhardt. Bereits zum Jahresanfang hatte sich die Kanzlei in Berlin mit dem Insolvenzverwalter Jan-Patrick Röcker verstärkt. Er kam ebenfalls als angestellter Anwalt aus dem Duisburger Büro von Klaas.

Maike Tallen und den langjährigen, bisherigen DHS-Geschäftsführer Rudolf Schmidt verbindet seit vielen Jahren eine umfassende Mandatsbeziehung. Hier beriet die Anwältin rund um das Thema Sanierung. Sie war schon zuvor als ausgelagerte Rechtsabteilung für die DHS-Gesellschaften tätig. Die in Meppen und Osnabrück ansässige Kanzlei Tallen hat zum Juli mit Christopher Tallen (35) einen zweiten Partner aufgenommen. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Er war seit 2010 als Associate in der Insolvenzkanzlei Hermann tätig, die seit der Fusion mit hww Wienberg Wilhelm Anfang 2015 unter hww Hermann Wienberg Wilhelm firmiert.

Die Infinite Group/HMsolutions wurde soweit bekannt nicht separat anwaltlich beraten.

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