Scherer verbrachte seine gesamte berufliche Karriere bei Clifford Chance und deren Vorgängerkanzlei Pünder Volhard Weber & Axster, seit 1995 als Partner. Er zählt seit Jahren zu den bekanntesten deutschen Bankaufsichtsrechtlern. In den letzten Jahren konzentrierte er sich zunehmend auf produktspezifische Fragen, etwa im Derivatebereich, und war auch an der Schnittstelle zu Kapitalmarktfragen tätig. So begleitete er die australische Investmentbank Macquarie beim Erwerb des Derivategeschäfts der früheren Privatbank Sal. Oppenheim und beriet regelmäßig die Volkswagen-Gruppe und deren Tochtergesellschaften in regulatorischen Fragen.
Für die Bankrechtspraxis von GSK, der auch der neue Co-Managing-Partner Stefan Koser angehört, bedeutet der Zugang Scherers in der Tat eine massive Aufwertung. Besonders stark dürfte das Frankfurter Bank- und Finanzregulierungsteam profitieren, welches bislang deutlich schmaler aufgestellt ist als ihr Münchner Pendant. Zu den Schwerpunkten der Praxis zählen etwa Zahlungsdienstefragen, Investmentaufsichtsrecht, die Beratung in Compliance-Fragen sowie Prozessführung. Mit Scherer wächst die Praxis im Bankaufsichtsrecht auf 23 Berufsträger, darunter acht Equity-Partner und fünf Salary-Partner an.
Bei Clifford Chance verbleiben im knapp 20-köpfigen Bankaufsichtsrechtsteam nur noch zwei Partner. Mit Scherer verliert die Praxis einen ihrer profiliertesten Köpfe, zählt aber weiterhin zu den anerkannten Kanzleiadressen im Aufsichtsrecht. Zuletzt stand der ebenfalls hoch angesehene Aufsichtsrechtspartner Dr. Marc Benzler wegen eines Streits mit den Berliner Verkehrsbetrieben in der Kritik, die Clifford Chance Falschberatung vorwarfen. Der Prozess vor einem Londoner Gericht wurde Anfang des Jahres außergerichtlich beigelegt.
„Peter Scherer hat 24 Jahre lang seine Expertise und Erfahrung mit Erfolg in unsere renommierte Kapitalmarktpraxis eingebracht. Wir wünschen ihm alles Gute für sein künftiges Wirken“, sagte Managing-Partner Dr. Andreas Dietzel. Gleichzeitig mit Scherer schied mit Heinz-Günter Gondert (65) der langjährige Kopf der Clifford-Restrukturierungspraxis aus Altersgründen aus.