Der Gesellschafts- und Kapitalmarktrechtler Scharpf war 2010 Counsel bei Heisse Kursawe Eversheds geworden, heute Eversheds Sutherland. 2016 schloss er sich als Senior-Manager PricewaterhouseCoopers Legal an, bevor er 2018 für die Mittelstandskanzlei Schindhelm das Münchner Büro eröffnete.
Von dort begleitete er etwa den österreichischen Unternehmer Stefan Pierer bei mehreren Transaktionen. Soweit bekannt, zählt auch das Pforzheimer Unternehmen Allgemeine Gold- und Scheideanstalt – kurz Agosi AG – zu seinen langjährigen Mandanten. Derzeit wird Agosi über einen Squeeze-out in den belgischen Umicore-Konzern integriert.
München statt Stuttgart als dritter Standort
Zwischen Scharpf und seiner neuen Kanzlei bestehen alte Kontakte. Scharpf kennt etwa den Karlsruher M&A-Partner Hendrik Stroborn aus gemeinsamen Zeiten bei PwC Legal. Beide hatten zusammen beispielsweise die schweizerische Wecken-Gruppe beraten.
Ebenfalls angebunden an das Münchner Büro ist der ehemalige Chefjurist von Celonis Wolfgang Döring als of Counsel. Der IT-Rechtler hatte von 2017 bis September 2021 die Rechtsabteilung bei dem Softwareanbieter Celonis aufgebaut.
Bartsch hatte bereits in den Jahren 2014 bis 2018 ein drittes Büro neben Karlsruhe und Frankfurt – damals in Stuttgart. Mit dem Zugang von Scharpf will sich Bartsch breiter für das M&A-Geschäft aufstellen, auch mit Blick auf kapitalmarktnahe Transaktionen. Die wachsende Kanzlei hat nun 24 Berufsträger, davon 13 Equity-Partner.
SZA, Shearman und Rittershaus wachsen im Süden
Scharpfs alte Kanzlei Schindhelm zählt 35 Juristen in Düsseldorf, Frankfurt, Hannover und Osnabrück. In München steht sie nun ohne Berufsträger da, doch das soll nicht so bleiben, betont der Osnabrücker Partner Dr. Bernhard Heringhaus, im Management zuständig für München.
Zuletzt hatten unter anderem Shearman & Sterling und SZA Schilling Zutt & Anschütz ihre Präsenz in München ausgebaut. Im Sommer hat zudem Rittershaus ihr Büro mit einem Teamzugang von Arnecke Sibeth Dabelstein deutlich vergrößert.