Compliance

CCO für Schaeffler kommt von der UBS

Eric Soong übernimmt ab Oktober die neu geschaffene Position des Leiters Compliance und Corporate Security bei der Schaeffler-Gruppe. Der 47-Jährige war bislang Chief Compliance Officer (CCO) bei UBS Deutschland.

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Eric Soong
Eric Soong

Schaeffler führt damit ihre globale Compliance-Organisation, die sich vor allem um Kartellrecht, Antikorruption und Wirtschaftskriminalität kümmert, mit der Unternehmenssicherheit zusammen, die auch die IT-Sicherheit umfasst. In der neuen Einheit sollen die globalen Compliance- und Governance-Prozesse gestärkt und das Compliance-Management-System weiterentwickelt werden, so das Unternehmen. Soong wird an den CFO der Gruppe, Klaus Rosenfeld, berichten.

Mit dem Auf- und Ausbau von Compliance-Organisationen hat Soong reichlich Erfahrung. Der Wirtschaftswissenschaftler begann seine Karriere bei der Deutschen Bank. Von dort aus ging er zur European Transaction Bank, wo er bis 2006 Chief Risk Officer war.

Im Anschluss war er zunächst bei der WestLB für die Compliance im asiatischen Raum und ab 2008 dann für die globale Compliance-Organisation der Bank zuständig. Bei der früheren WestLB baute er eine fast 50 Mitarbeiter zählende Abteilung aus Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern und Informatikern auf. Im November 2010 wechselte er schließlich zur UBS in Frankfurt. Seinerzeit wurde dort die Position des Chief Complaince Officers neu geschaffen. Zuvor waren Recht und Compliance in einer Abteilung angesiedelt.

In den folgenden knapp vier Jahren hatte die Compliance-Abteilung der UBS viel zu tun: Mehrfach wurden auch die Räume der UBS in Frankfurt durchsucht. Wie nahezu alle globalen Banken hatten die Schweizer weltweit mit zahlreichen Ermittlungen zu kämpfen. UBS geriet etwa in den Verfahren um die Manipulation von Referenz-Zinssätzen ins Visier der Ermittler. Die Bochumer Staatsanwaltschaft ermittelt nach wie vor wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. In den USA zahlte UBS für vergleichbare Vorwürfe 2009 knapp 800 Millionen Dollar. Zudem streitet sich die Bank in London noch mit den Kommunalen Wasserwerken Leipzig um 400 Millionen Euro aus sogenannten CDO-Geschäften.

Schon seit einiger Zeit war bekannt, dass Soong der UBS den Rücken kehrt. Angenommen wurde jedoch im Frankfurter Markt, dass er der Finanzbranche treu bleiben würde, auch weil Strukturen und Anforderungen in der produzierenden Industrie andere sind als bei Finanzdienstleistern. Bei Schaeffler bewegt sich Soong nun erstmals in seiner Laufbahn aus der Finanzbranche hinaus. Schaeffler verfügt über Standorte in rund 170 Staaten. Der Industriekonzern – nach wie vor in Familienbesitz – beschäftigt rund 79.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 11,2 Milliarden Euro.

Soweit derzeit bekannt, steht bei UBS noch kein Nachfolger für Soong fest.

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