Das Ressort Corporate Governance beim Hochtief-Konzern umfasst die Bereiche Compliance, Recht, Revision und das Vorstandssekretariat. Mit Paulsen verliert Hochtief eine renommierte Führungskraft. Der Anwalt kam 1996 zu Hochtief und gehört zu den Pionieren der Compliance-Szene.
Als Generalbevollmächtigter trug er maßgeblich dazu bei, Hochtief in der Baubranche zu einem Vorreiter in Compliance-Fragen zu machen. Auch der Beitritt zur Antikorruptionsorganisation Transparency International geht auf seine Initiative zurück. Zudem war er einer der Mitbegründer des Netzwerks Compliance und engagiert sich bis heute in den Rechtsausschüssen diverser Unternehmensverbände.
Sein Nachfolger Sonnenberg war lange Zeit Chefjurist der Privatbank Sal. Oppenheim und wechselte erst im November 2010 zu Ferrostaal (mehr…). Das Unternehmen, damals noch mitten in der Aufarbeitung von Korruptionsvorwürfen, hatte seinerzeit größere Veränderungen in der Managementebene vorgenommen.
Unter anderem schuf Ferrostaal ein Vorstandsressort für Compliance, geführt damals vom früheren CCO von Siemens, Dr. Andreas Pohlmann. Pohlmann verließ das Unternehmen dann aber bereits nach nur rund eineinhalb Jahren gegen Ende 2011 (mehr…). Seither folgte nach der Übernahme des Unternehmens durch den Investor MPC weitere Vorstandwechsel. So kehrte unter anderem Dr. Klaus Lesker zurück, bis April 2010 schon einmal Vorstand bei MAN Ferrostaal.
Die Verbindung zwischen Sonnenberg und Hochtief dürfte durch Peter Sassenfeld zustande gekommen sein. Sassenfeld war Finanzvorstand von Ferrostaal und ist seit November 2011 in gleicher Position bei Hochtief tätig.
Soweit bekannt berichtet Sonnenberg in seiner künftigen Funktion an den Vorstandsvorsitzenden und promovierten Juristen Dr. Frank Stieler. Die Entscheidung für Sonnenberg begründete das Unternehmen intern mit seiner Erfahrung in der Leitung von Rechts- und Corporate-Governance-Teams sowie seiner Kompetenz bei internationalen Transaktionen und Veränderungsprozessen.
Auf Nachfrage erklärte eine Sprecherin von Ferrostaal, dass noch keine Entscheidung über einen Nachfolger für Sonnenberg gefallen sei.