Europäisches IP-Schwergewicht

Reimann Osterrieth und Hoyng Monegier fusionieren

Das neue europäische Patentsystem wirft immer längere Schatten. Noch im Laufe dieses Jahres schließt sich die Düsseldorfer IP-Kanzlei Reimann Osterrieth Köhler Haft mit der internationalen Top-IP-Boutique Hoyng Monegier zusammen. Mit Hoyng ROHK Monegier entsteht eine der größten IP-Einheiten auf europäischem Boden.

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Thomas Reimann
Thomas Reimann

Hoyng ROKH Monegier wird rund 100 IP-Anwälte beschäftigen, davon sind 36 Partner. Zehn Partner und zwölf Associates kommen von Reimann Osterrieth. Die Kanzlei bringt ihren Standort Düsseldorf sowie ihre Zweigstelle in Mannheim ein. Hoyng Monegier mit Hauptsitz in den Niederlanden steuert die Büros in Amsterdam, Brüssel, Madrid und Paris dazu. Damit ist die neue Einheit an fünf wichtigen Standorten des geplanten Unified Patent Courts (UPC) präsent. Lediglich München und London würden ihr noch als wichtige UPC-Standorte fehlen. Das neue europäische Patentsystem soll Anfang 2017 zusammen mit dem EU-Patent in Kraft treten.

Seine Einführung stellt die europäischen Patentkanzleien derzeit vor große Herausforderungen, da es sie europaweit in eine direkte Wettbewerbssituation versetzt. Daher wird eine Reihe von Zusammenschlüssen erwartet. Mit Reimann Osterrieth und Hoyng Monegier haben sich zwei europäische IP-Schwergewichte sehr früh für diesen Schritt entscheiden. Reimann Osterrieth ist hierzulande eine der führenden Prozesskanzleien für Patentstreitsachen. Hierfür gilt Hoyng Monegier in den Niederlanden, Belgien und Frankreich ebenfalls als erste Adresse. Beide Kanzleien beraten darüber hinaus umfassend im IP.   

Einen genauen Zeitpunkt für den gemeinsamen Start haben die Kanzleien noch nicht festgelegt, er soll aber noch in diesem Jahr vollzogen werden. Auch müssen die Partner noch die gesellschaftsrechtlichen Details ihres Zusammengehens klären.

Für Reimann Osterrieth, eine reine Rechtsanwaltskanzlei, hat die Fusion einen weiteren Effekt: Künftig vertritt die neue Einheit über Amsterdam Mandanten auch bei der Anmeldung von Patenten. Da künftig vor dem UPC Patentverletzungs- und Nichtigkeitsverfahren zusammen verhandelt werden können, gilt es als unumgänglich, auch patentanwaltliche Expertise anbieten zu können. ROKH betonte allerdings, in Deutschland keine eigene patentanwaltliche Kompetenz aufbauen und stattdessen weiter auch auf die etablierten Verbindungen zu externen Patentanwälten zurückgreifen zu wollen.

Soft-IP fest im Blick

„Der Zusammenschluss ist nicht allein durch die Einführung des Unified Patent Court motiviert“, sagte Dr. Thomas Reimann, Gründungspartner von Reimann Osterrieth. „Auch hiervon unabhängig wächst die Erwartung bei unseren Mandanten im Patentrecht, zu anderen europäischen Jurisdiktionen beraten zu werden. Zugleich sehen wir ebenso wichtige Synergien im Soft-IP.“

Willem Hoyng
Willem Hoyng

Im Marken-, Urheber- und Designrecht berät und vertritt Hoyng ROHK Monegier ihre Mandanten in verschiedenen Märkten wie Getränke- und Nahrungsmittelindustrie, Pharma, Industriedesign und Medien. Schließlich ist die Kanzlei auch in an den Gewerblichen Rechtsschutz angrenzenden Gebieten wie Arzneimittelzulassungs-, Wettbewerbs-,  Medien- und Werberecht sowie zu IP-bezogenen Verträgen tätig.

Beide Kanzleien arbeiten seit vielen Jahren zusammen, vor allem über ihre beiden Namenspartner Willem Hoyng und Reimann. Ursprünglich gingen beide aus international tätigen Großkanzleien hervor. Reimann Osterrieth hat sich 2004 von Clifford Chance abgespalten. Hoyng Monegier ging 2011 vor allem aus der inzwischen zerfallen US-Prozesskanzlei Howrey hervor.

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