Kleine hatte seine Karriere 2006 bei White & Case begonnen. Zwei Jahre später wechselte er ins Kölner Büro von Oppenhoff & Partner, 2014 begann er als Equity-Partner bei Norton Rose in Hamburg. Bis dahin gab es bei Norton Rose keine originär deutsche Praxis, der Markt wurde von zwei deutschen Partnern aus Brüssel mit abgedeckt. Kleine hat seitdem maßgeblich den Aufbau eines deutschen Kartellrechtsteams vorangetrieben. Zu Beginn dieses Jahres wurde Dr. Tim Schaper (43) zum Partner ernannt, der 2016 als of Counsel von Allen & Overy zu Kleines Team stieß.
Halbierte Kartellrechtspraxis bei Norton Rose, verdoppelte bei Görg
Norton Rose hatte bereits zu Beginn des Jahres den Brüsseler Kartellrechtspartner Christian Filippitsch an Reed Smith verloren. Nach den jetzigen Abgängen besteht die deutsche Kartellrechtspraxis von Norton Rose aus fünf Anwälten: Schaper in Hamburg mit zwei Associates, die zu Beginn des kommenden Jahres eingestellt werden, sowie der Brüsseler Partner Jürgen Werner mit einem Associate. Die verbliebenen Partner sind stärker auf Fusionskontrollen und Netzwerkgeschäft fokussiert als Kleine, der in den vergangenen Jahren schwerpunktmäßig Kartellverfahren und Schadensersatzprozesse geführt hat.
Die Kartellrechtspraxis von Görg wird bisher von dem Kölner Salary-Partner Dr. Christian Bürger geleitet. Formal gehört ihr auch der Berliner Equity-Partner Dr. Oliver Spieker an, der allerdings schwerpunktmäßig Prozesse führt und auch Co-Leiter der Konfliktlösungspraxis ist. Zudem gehören bisher zwei Associates zum vorwiegend in Fusionskontrollen tätigen Görg-Kartellrechtsteam. Ebenfalls zum Januar verstärkt Görg ihre Private-Equity-Praxis am Standort München mit einem Equity-Partner: Von Kirkland & Ellis kommt Dr. Bernhard Guthy (39).
Großeinsatz im Schienenkartell
Kleine war in den vergangenen Jahren durch eine Reihe schlagzeilenträchtiger Fälle im Markt präsent, vor allem vertritt er schon seit Oppenhoff-Zeiten die Balfour Beatty-Tochter Schreck-Mieves im Schienenkartell. Der Komplex aus diversen Schadensersatzprozessen hat in den vergangenen zwei Jahren allein fünf Grundsatzurteile des Bundesgerichtshofs hervorgebracht. Auch in einem viel beachteten Prozess vor dem Landgericht Dortmund, in dem die Richter erstmals einen Kartellschaden schätzten und auf ökonomische Gutachten verzichteten, war Kleine für Schreck-Mieves im Einsatz. In weiteren Kartellverfahren vertrat Kleine etwa den Dämmstoffhersteller Philippine, die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main und Ferrostaal Air Technology.