Von Falck hatte in der IP-Gruppe 15 Jahre lang verschiedene Managementaufgaben wahrgenommen und leitete seit der Fusion von Hogan Hartson und Lovells 2010 die internationale IP-Gruppe. Seinen Rücktritt von der internationalen Managementarbeit begründete von Falck mit seinen Wunsch, noch intensiver in Mandaten zu arbeiten. Schon im vergangenen Jahr war er deutlich häufiger als früher im Gerichtssaal zugegen.
Von Falck ist der Kopf des starken europäischen Patentteams, das zu den Marktführern in Europa zählt. Zuletzt hatte der Düsseldorfer Partner Prozessserien für Apple begleitet. Er ist derzeit in eine internationale Auseinandersetzung für Nikon gegen Carl Zeiss zu Maschinen zur Herstellung von Speichermedien involviert und Teil eines Teams, dass für Merck eine seltene Zwangslizenz für das HIV-Medikament Isentress erkämpft hatte.
Mit Goebel folgt ihm auf dem internationalen Leitungsposten ein ebenfalls ausgewiesener deutscher IP-Experte nach. Er ist auf das Marken- und Wettbewerbsrecht spezialisiert. Goebel ist Key-Partner für die wichtige Markenmandantin Deutsche Telekom, Anheuser Busch, Santander und Pepsico. Zu seinen Wechsel teilte er mit: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe mit ihren globalen Anforderungen und darauf, wieder näher am operativen Geschäft und meinen Mandanten arbeiten zu können.“
Nachfolgelösung in Arbeit
Goebel hatte im Juli 2014 das Management der Kanzlei für Kontinentaleuropa übernommen, nachdem er zuvor bereits Managementfunktionen in der deutschen und europäischen IP-Gruppe ausgeübt hatte. Unter seiner Leitung hatten die deutschen Büros in den letzten Jahren eine erhebliche Umsatzsteigerung hingelegt. 2017 erwirtschafteten die vier deutschen Büros in München, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt einen Umsatz von 195,9 Millionen Euro, was einem Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Was die Nachfolge Goebels als kontinentaleuropäischer Managing-Partner angeht, befindet sich die Kanzlei noch im Findungsprozess: Bei Hogan Lovells werden die Leitungsfunktionen im internationalen Management nicht durch Wahlen in der Partnerschaft besetzt. Wer welche Stelle übernimmt, bestimmt vielmehr der internationale Managing-Partner Stephen Immelt nach Sondierung geeigneter Kandidaten. Diese Sondierung läuft derzeit. Die Kanzlei will bis Ende des Monats einen Nachfolger für Goebel bekannt geben. Ob es sich dabei wieder um einen Deutschen handelt, ist derzeit noch unklar.
Seit einiger Zeit spielen die deutschen Partner eine starke Rolle im internationalen Management der Kanzlei. Im ‚International Management Committee’ (IMC), dem Exekutivorgan der Kanzlei, sitzen neben dem Managing-Partner für Kontinentaleuropa, Goebel (Madrid/Hamburg), der dem Gremium als designierter Nachfolger von von Falck (Düsseldorf) weiterhin beiwohnt, auch die Produkthaftungsrechtlerin Ina Brock (München) als Managing-Partnerin ‚Clients and Industries’.
Weitere deutsche Partner in Führungsfunktionen sind etwa der Hamburger Marken- und Wettbewerbsrechtler Dr. Leopold von Gerlach, der seit Anfang Mai Chefaufseher der Kanzlei ist. Im vergangenen Jahr waren zudem mehrere deutsche Partner an die Spitze europäischer Praxisgruppen wie ‚Arbeitsrecht’, ‚Litigation’ oder ‚Corporate Capital Markets’ getreten.